Scheiben und Ringe
Scheiben und Ringe sind kleine, aber unverzichtbare Verbindungselemente in der Befestigungstechnik. Sie sorgen dafür, dass Schraubverbindungen sicher und stabil bleiben und erfüllen je nach Ausführung unterschiedliche Aufgaben. In praktisch jeder Branche – vom Maschinenbau über die Elektronik bis zur Bauindustrie – schützen diese unscheinbaren Teile das Werkstück, verteilen Kräfte gleichmäßig und sichern Verbindungen gegen Lockerung oder Leckagen. Ob bei der Montage einer Maschine oder im Sanitärbereich, Scheiben (auch Unterlegscheiben genannt) und Ringe (z.B. Dichtungs- oder Sicherungsringe) erhöhen die Zuverlässigkeit einer Verschraubung und tragen entscheidend zur Langlebigkeit von Produkten bei.
Spezifikationen
Definition und Formen: Eine Scheibe ist typischerweise eine flache, ringförmige Scheibe mit Loch, die zwischen Schraubenkopf bzw. Mutter und dem Bauteil liegt. Sie verteilt den Anpressdruck einer Schraube oder Mutter auf eine größere Fläche und verhindert so Beschädigungen am Werkstück. Ringe hingegen können unterschiedliche Formen haben. Hierzu zählen z.B. Sicherungsringe (die in Wellen oder Bohrungen einrasten und Bauteile axial fixieren) und Dichtungsringe wie O-Ringe (die bei Verschraubungen oder Leitungen eine dichte Verbindung herstellen).
Materialien: Scheiben und Ringe werden aus verschiedenen Materialien gefertigt, um für jede Anwendung die passenden Eigenschaften zu bieten. Zu den gängigen Materialien gehören:
- Stahl (blank oder verzinkt): Sehr stabil und belastbar, ideal für den allgemeinen Maschinenbau. Auch in Edelstahl für Korrosionsbeständigkeit verfügbar.
- Messing: Korrosionsbeständig und gut leitfähig – häufig genutzt, wenn gleichzeitig eine elektrische Verbindung gewährleistet werden soll.
- Kunststoff (z.B. Nylon): Leicht, rostfrei und elektrisch isolierend. Perfekt, um galvanische Korrosion zu vermeiden oder empfindliche Bauteile elektrisch zu isolieren.
- Gummi/Kautschuk: Flexibel und dichtend – wird vor allem bei Dichtscheiben oder O-Ringen eingesetzt, um z.B. in Rohrleitungen das Austreten von Flüssigkeiten oder Gasen zu verhindern.
Abmessungen und Normen: Bei Fabory erhalten Sie Scheiben und Ringe in vielfältigen Abmessungen, sowohl metrisch (z.B. für M6-Schrauben mit 6 mm Lochdurchmesser) als auch Zoll-Formaten für internationale Anwendungen. Viele Typen sind nach anerkannten Standards gefertigt – in Deutschland meist nach DIN-Normen. So entspricht eine flache Standard-Unterlegscheibe häufig der Norm DIN 125 und große Karosseriescheiben der DIN 9021. Für Federringe (Spiralfeder-Scheiben) gibt es z.B. die Norm DIN 127, und gängige Sicherungsringe für Wellen und Bohrungen folgen DIN 471 bzw. DIN 472. Diese Normen stellen sicher, dass die Teile präzise gefertigt, austauschbar und für den vorgesehenen Zweck geeignet sind.
Vorteile
Die Verwendung der richtigen Scheiben und Ringe bringt vielfältige Vorteile für professionelle Anwender:
- Schutz des Materials: Unterlegscheiben bewahren Oberflächen vor Schäden. Sie verhindern, dass sich Schraubenköpfe oder Muttern in weiche Materialien (wie z.B. Holz oder Kunststoff) eindrücken oder Oberflächen durch Reibung zerkratzen.
- Gleichmäßige Kraftverteilung: Durch eine Scheibe wird der Druck einer angezogenen Schraube auf eine größere Fläche verteilt. Das erhöht die Stabilität der Verbindung und verringert das Risiko von Lockern oder Materialverformung unter Last.
- Sichere Verschraubung: Spezielle Sicherungsscheiben (wie Federringe oder Zahnscheiben) wirken einem selbsttätigen Lösen von Schrauben entgegen – wichtig bei Vibrationen und dynamischen Belastungen. So bleiben Schrauben in Motoren, Maschinen oder Fahrzeugen fest, selbst wenn sie Erschütterungen ausgesetzt sind.
- Abdichtung und Isolierung: Dichtungsringe und -scheiben aus Gummi sorgen für leckagefreie Verbindungen in Hydraulik, Pneumatik oder Sanitäranwendungen. Kunststoffscheiben dienen zudem als elektrische Isolatoren, sodass in elektronischen Aufbauten Schraubverbindungen keine unerwünschten Kurzschlüsse verursachen.
- Normgerecht und austauschbar: Da viele Scheiben und Ringe genormt sind, passen sie herstellerübergreifend. Das vereinfacht Wartung und Austausch. Außerdem signalisiert eine Norm wie DIN, dass ein Produkt die erforderlichen Qualitätsansprüche erfüllt – ein Pluspunkt für sicherheitsrelevante Anwendungen.
Anwendungen und Verwendungstipps
Scheiben und Ringe kommen in unzähligen Anwendungen zum Einsatz. Nachfolgend einige typische Anwendungsbereiche und Tipps für den Gebrauch:
- Maschinenbau & Konstruktion: In jeder geschraubten Konstruktion – von Stahlbauten bis zu Werkzeugmaschinen – werden Unterlegscheiben eingesetzt, um Schraubenverbindungen zu sichern. Tipp: Verwenden Sie bei tragenden Verbindungen große Scheiben (z.B. DIN 9021), um dünne Bleche oder Profile nicht zu deformieren. Bei dynamisch belasteten Schrauben empfehlen sich Federscheiben oder Sperrzahnscheiben, um ein Losdrehen zu verhindern.
- Automotive & Fahrzeugtechnik: Fahrzeuge und Maschinen erzeugen Vibrationen, daher verbaut man hier oft Federringe oder andere Sicherungsringe an Schraubverbindungen. Diese halten z.B. in Motoren, Fahrwerksteilen oder Befestigungen von Karosserieteilen alles an Ort und Stelle. Tipp: Kombinieren Sie bei sicherheitskritischen Teilen stets passende Sicherungselemente und ziehen Sie Schrauben mit dem korrekten Drehmoment an.
- Sanitär, Heizung & Klima: Dichtungsringe (O-Ringe oder flache Dichtscheiben) sind im Rohrleitungsbau und bei Verschraubungen an Armaturen unerlässlich, um eine dauerhaft dichte Verbindung zu garantieren. Tipp: Achten Sie auf temperatur- und medienbeständige Materialien (z.B. EPDM oder PTFE) bei Dichtungen in Warmwasser- oder Chemieanwendungen. Erneuern Sie Dichtungsringe regelmäßig, um Verschleiß vorzubeugen.
- Elektrotechnik & Elektronik: In Geräten und Schaltschränken werden Kunststoff-Unterlegscheiben eingesetzt, um Leiterplatten oder empfindliche Bauteile zu montieren, ohne Kurzschlüsse zu verursachen. Tipp: Nutzen Sie Nylon- oder PTFE-Scheiben, wenn Sie Schrauben in der Nähe von Leiterbahnen einsetzen. Diese Materialien isolieren elektrisch und verhindern Korrosion zwischen unterschiedlichen Metallen.
- Allgemeine Montage: Auch im Alltag eines Werkstatt- oder Instandhaltungsprofis gilt: Lieber eine Unterlegscheibe zu viel verwenden als zu wenig. Sie erleichtern die Montage und sichern Verbindungen. Tipp: Halten Sie ein Sortiment gängiger Scheiben griffbereit. Bei Fabory sind Sortimentskits erhältlich, sodass Sie für jedes Projekt direkt die passende Scheibe oder den passenden Ring zur Hand haben.
Kontakt Fabory
Als Meister in Befestigungstechnik steht Fabory Ihnen bei Fragen rund um Scheiben, Ringe und alle anderen Verbindungselemente mit Rat und Tat zur Seite. Unsere Experten helfen bei der Auswahl der richtigen Produkte – von der passenden Werkstoffkombination bis zur richtigen Norm – damit Ihre Verschraubung zuverlässig hält. Kontaktieren Sie uns gerne für individuelle Beratung oder technische Informationen. Wir legen Wert auf persönlichen Service und finden für jede Herausforderung die passende Lösung.
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FAQ
Was ist der Unterschied zwischen einer Scheibe und einem Ring?
Eine Unterlegscheibe (Scheibe) ist ein flaches, rundes Teil mit Loch, das meist unter Schraubenkopf oder Mutter sitzt, um die Last zu verteilen und die Verbindung zu sichern. Als Ringe bezeichnet man dagegen oft Bauteile wie Dichtringe (z.B. O-Ringe) oder Sicherungsringe. Dichtringe dienen dem Abdichten von Verschraubungen oder Anschlüssen, während Sicherungsringe (Sprengringe) in Wellen oder Bohrungen eingesetzt werden, um Bauteile zu fixieren. Kurz gesagt: Scheiben unterstützen Schraubverbindungen mechanisch, Ringe übernehmen meist eine Dicht- oder Haltefunktion.
Können Unterlegscheiben und Ringe wiederverwendet werden?
In vielen Fällen ja, aber mit Einschränkungen. Flache Stahlscheiben kann man oft mehrfach verwenden, solange sie nicht verbogen oder korrodiert sind. Dagegen sollten sicherheitsrelevante Federscheiben oder Sicherungsringe in der Regel ersetzt werden, da ihr Federmechanismus und Spannkraft durch einmaligen Gebrauch beeinträchtigt sein können. Dichtungsringe aus Gummi oder Kunststoff neigen beim Anziehen zur Verformung – hier empfiehlt es sich, bei jeder Demontage einen neuen Ring einzusetzen, um die Dichtigkeit zu gewährleisten. Generell gilt: Prüfen Sie gebrauchte Scheiben und Ringe genau auf Verschleiß oder Verformung und entscheiden Sie im Zweifel für ein Neuteil, um die Sicherheit der Verbindung nicht zu gefährden.
Sind Nylon-Unterlegscheiben hitzebeständig?
Nylon-Scheiben (Kunststoffscheiben) besitzen nur eine eingeschränkte Hitzebeständigkeit. Nylon beginnt bei vergleichsweise niedriger Temperatur zu erweichen (typischerweise ab ca. 100 °C) und hat einen deutlich niedrigeren Schmelzpunkt als Metall. Für Anwendungen mit höheren Temperaturen sind Nylon-Unterlegscheiben daher nicht geeignet – hier greift man besser zu hitzebeständigen Kunststoffen (wie PTFE oder PVDF) oder klassischen Metallunterlegscheiben. Im Normalbetrieb (Raumtemperatur bis leicht erhöht) erfüllen Nylon-Scheiben aber zuverlässig ihren Zweck und bieten den Vorteil elektrischer Isolation.
Können Gummi-Dichtungen im Außenbereich verwendet werden?
Ja, Gummidichtungen und O-Ringe lassen sich grundsätzlich auch im Außenbereich einsetzen, allerdings sollte das Material entsprechend witterungsbeständig sein. Standard-Gummiringe (z.B. aus NBR) können unter dauerhafter UV-Strahlung und Ozon-Einwirkung mit der Zeit spröde werden oder an Elastizität verlieren. Für den Außeneinsatz empfiehlt es sich daher, auf spezielle Materialien wie EPDM, FKM (Viton®) oder Silikon zurückzugreifen, die UV- und ozonecht sind. Diese behalten auch bei Kälte, Hitze, Regen und Sonneneinstrahlung ihre Dichtwirkung über lange Zeit. Wichtig ist außerdem, die Ringe korrekt einzubauen und regelmäßig auf Schäden oder Alterungsrisse zu prüfen, um rechtzeitig austauschen zu können.
Welche Unterlegscheibe verhindert das Lösen einer Schraube?
Um ein selbständiges Losdrehen von Schraubverbindungen zu verhindern, kommen spezielle Sicherungselemente zum Einsatz. Eine klassische Wahl ist der Federring (nach DIN 127), der durch seine aufgeschnittene, federnde Form beim Anziehen eine dauerhafte Spannung erzeugt und so der Rotation entgegenwirkt. Ebenfalls effektiv sind Zahnscheiben (mit radialen Zähnen, innen oder außen), die sich beim Anziehen in die Oberfläche von Schraube und Untergrund eingraben und ein Verdrehen verhindern. Auch Kombinationen aus Mutter und Scheibe mit Klemmteil (z.B. Klemmscheiben oder selbstsichernde Muttern mit aufgesetzter Scheibe) finden Verwendung. Wichtig: Für optimale Wirkung sollte die Sicherungsscheibe zum Schraubentyp und Anwendungsfall passen. Unsere Experten bei Fabory helfen gern bei der Auswahl der richtigen Unterlegscheibe, um Ihre Verbindung zuverlässig gegen das Lockern abzusichern.
Hinweis: Vergessen Sie nicht, auch immer die passenden Schrauben und Muttern zu berücksichtigen – hochwertige Scheiben und Ringe entfalten ihre volle Wirkung nur in Kombination mit ebenso hochwertigen Befestigungselementen. Fabory bietet Ihnen ein breites Sortiment in allen diesen Kategorien, damit Ihre Verbindungen jederzeit höchsten Ansprüchen genügen.