DIN 125
DIN 125 bezeichnet eine der wichtigsten Normen für flache Unterlegscheiben. Diese Norm beschreibt Standard-Unterlegscheiben (auch „Beilagscheiben“ genannt) für metrische Schraubenverbindungen. In der Industrie und im Handwerk sind DIN-125-Scheiben allgegenwärtig – sie gehören zu den bekanntesten und meistverwendeten Scheiben im Befestigungsbereich. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, Schraubverbindungen zu sichern und zu stabilisieren, indem sie die Last gleichmäßig verteilen und Kontaktflächen schonen. So tragen DIN-125-Unterlegscheiben maßgeblich zu zuverlässigen, langlebigen Verbindungen in Maschinen, Anlagen und Konstruktionen bei.
Spezifikationen
DIN 125 definiert flache Unterlegscheiben mit runder Form, die vorzugsweise unter Kopf und Mutter von Sechskantschrauben eingesetzt werden. Die Scheiben weisen ein Loch (Innen-Durchmesser) passend zum Schraubendurchmesser und einen Außendurchmesser in normaler Proportion dazu auf. Es existieren zwei Varianten: Form A (ohne Fase) und Form B (mit einseitiger Fase). Beide Formen haben identische Abmessungen, jedoch besitzt Form B eine abgeschrägte Kante auf einer Seite – diese Fase erleichtert das Aufliegen bei Schraubenköpfen mit Phase.
Die Norm DIN 125 wurde im Jahr 2000 durch die internationale Norm ISO 7089 (Form A) und ISO 7090 (Form B) abgelöst. Technisch sind DIN-125-Scheiben aber weiterhin austauschbar mit den ISO-Nachfolgern, weshalb die Bezeichnung “Unterlegscheibe DIN 125” im Alltag und Handel nach wie vor gebräuchlich ist. Die Standardreihe deckt Schraubengrößen von ca. M1,6 bis M36 ab. DIN 125 gehört zur Produktklasse A (für präzise Scheiben) und war ursprünglich auf eine Härte von ca. 140 HV ausgelegt. In neueren ISO-Normen wurden die Härteklassen auf 200 HV und höher angehoben, um auch hochfeste Schrauben sicher abzudecken.
Materialien: DIN-125-Unterlegscheiben sind in vielen Werkstoffen verfügbar. Am häufigsten sind Stahl (unlegiert, blank oder verzinkt) und Edelstahl (Korrosionsschutz in A2 und A4). Für spezielle Anforderungen gibt es sie auch in Messing oder Aluminium sowie in Kunststoffen wie Polyamid/Nylon. Diese Vielfalt ermöglicht den Einsatz der Normscheiben in unterschiedlichsten Umgebungen – von Standardanwendungen bis hin zu korrosiven oder elektrischen Anwendungen, wo nichtleitende oder rostfreie Scheiben gefragt sind.
Vorteile
Der Einsatz von DIN-125 Unterlegscheiben bringt für professionelle Anwender zahlreiche praktische Vorteile:
- Gleichmäßige Lastverteilung: Eine flache Scheibe vergrößert die Auflagefläche unter Schraubenkopf oder Mutter und verteilt die Kraft des Anzugs auf eine größere Fläche. Dadurch werden Druckstellen am Werkstück vermieden und empfindliche Oberflächen vor Beschädigungen geschützt. Insbesondere bei weichen Materialien verhindert dies ein Einsinken des Schraubenkopfes in das Material.
- Schutz und Ausrichtung: Unterlegscheiben schützen Bauteile vor Abrieb und vermeiden direkten Metall-auf-Metall-Kontakt. Sie helfen auch, leichte Toleranzabweichungen oder größere Bohrlöcher auszugleichen, sodass Schrauben zentriert angezogen werden können. Dies fördert eine exakte Ausrichtung der verbundenen Teile und einen reibungslosen Zusammenbau.
- Sichere Verbindung: Durch die Verwendung der richtigen Scheibe wird die Klemmkraft in der Verschraubung erhalten. Die Scheibe wirkt wie ein Puffer, der das Nachgeben des Materials kompensiert. In Kombination mit hochwertigen Schrauben und Muttern tragen DIN-125-Scheiben so zu einer dauerhaft festen Verbindung bei. Für vibrierende Anwendungen können sie mit Federringen oder anderen Sicherungselementen kombiniert werden.
- Standardisierung: Da DIN 125 eine weit verbreitete Norm ist, sind entsprechende Scheiben weltweit leicht verfügbar und austauschbar. Dies gewährleistet eine hohe Interoperabilität – bei Wartung oder Reparatur können Ersatzscheiben unkompliziert beschafft werden. Die Normierung gibt außerdem klare Vorgaben zu Maßen und Qualität, worauf sich Fachleute verlassen können.
Anwendungen und Tipps
Typische Anwendungsbereiche: DIN-125-Unterlegscheiben kommen in nahezu allen Bereichen zum Einsatz, in denen Schraubenverbindungen genutzt werden. Einige Beispiele sind:
- Maschinenbau und Anlagenbau: Zur Montage von Maschinenkomponenten, Gehäusen, Motoren und Förderanlagen. Überall dort sorgen Unterlegscheiben für eine sichere Schraubverbindung im laufenden Betrieb.
- Automobil- und Fahrzeugtechnik: Bei Fahrzeugmontage, Karosseriebau und Reparaturen dienen Scheiben dem Schutz von Bauteilen und der Vibrationssicherheit.
- Bauwesen und Stahlbau: Bei Konstruktionen mit Schraubverbindungen – von Stahlträgern bis Geländern – verhindern Scheiben das Einsinken der Muttern in die Strukturelemente und erhöhen die Stabilität.
- Elektrotechnik und Montage: In Schaltschränken, Geräten und elektronischen Baugruppen verhindern Kunststoff-Unterlegscheiben Kurzschlüsse und verteilen die Anzugskräfte auf empfindliche Platinen oder Komponenten.
- Wartung und Instandhaltung: Generell haben Unterlegscheiben in der täglichen Montage, Wartung und Reparatur einen festen Platz, um Verbindungen nachhaltig und professionell auszuführen.
Tipps für Auswahl und Verwendung: Damit Sie die Vorteile der DIN-125-Scheiben voll ausschöpfen, sind hier einige Best Practices aus der Befestigungstechnik:
- Passende Größe wählen: Verwenden Sie immer eine Scheibe, die zum Gewindedurchmesser der Schraube passt (z.B. M8-Scheibe für M8-Schraube). So liegt die Scheibe optimal an und ragt nicht unnötig über den Schraubenkopf hinaus.
- Material auf Umgebung abstimmen: Wählen Sie das Scheiben-Material entsprechend der Anwendung. Bei Edelstahlschrauben sollten Sie z.B. ebenfalls Edelstahlscheiben verwenden, um Kontaktkorrosion zu vermeiden. In korrosiver Umgebung (Außenbereich, Feuchtigkeit) sind verzinkte oder rostfreie Scheiben empfehlenswert; in elektrischen Anwendungen ggf. Kunststoffscheiben zur Isolation.
- Auf Härte/Festigkeit achten: Für normale Schrauben (bis Festigkeitsklasse 8.8) sind Standard-DIN-125-Scheiben ausreichend. Bei hochfesten Schrauben ab Güte 10.9 oder 12.9 sollten hingegen gehärtete Unterlegscheiben (nach ISO 7089 mit 200 HV oder höher) verwendet werden, da weiche Scheiben sich sonst plastisch verformen können. So stellen Sie sicher, dass die Verbindung auch unter hoher Vorspannung formstabil bleibt.
- Größere Auflagefläche bei weichen Materialien: Wenn Sie Kunststoffe, Holz oder andere weiche Materialien verschrauben, erhöhen DIN-125-Scheiben die Auflagefläche bereits ein Stück. Noch größere Scheiben nach Norm DIN 9021 – mit etwa dreifachem Außendurchmesser – bieten eine zusätzliche Verteilung der Last und sind daher für solche Fälle ideal. Ein Wechsel auf DIN 9021 Unterlegscheiben kann Einsinken und Beschädigungen des weichen Materials noch besser verhindern.
- Verspannung und Sicherung: Obwohl flache Scheiben selbst nicht gegen Lösen sichern, sind sie oft die Basis für eine sichere Verbindung. Kombinieren Sie bei Bedarf DIN-125-Scheiben mit Sicherungselementen wie Federringen (DIN 127) oder selbstsichernden Muttern, um Schrauben auch unter Vibrationen in Position zu halten. Wichtig ist, die Federscheibe immer über der flachen Scheibe anzuordnen (also zwischen Unterlegscheibe und Mutter/Schraubenkopf), damit die Verzahnung bzw. Spannung effektiv greifen kann.
Kontakt zu Fabory
Sie haben Fragen zur Auswahl der richtigen Unterlegscheibe oder benötigen Beratung bei einem spezifischen Projekt? Das Expertenteam von Fabory steht Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite. Als Spezialist für Befestigungstechnik helfen wir Ihnen, die passenden Produkte für Ihre Anwendung zu finden – seien es DIN-125-Scheiben oder alternative Verbindungselemente. Zögern Sie nicht, uns für produkttechnische Beratung oder Angebote zu kontaktieren (per Telefon oder E-Mail, siehe unten für Kontaktdaten).
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FAQ
Was bedeutet DIN 125 bei Unterlegscheiben?
DIN 125 ist die Bezeichnung einer deutschen Industrienorm für flache Unterlegscheiben mit metrischen Abmessungen. Wenn von einer “Unterlegscheibe DIN 125” die Rede ist, meint man damit eine flache, runde Scheibe nach genau diesen Normvorgaben. Die Norm legt Durchmesser, Dicke und Toleranzen fest, sodass DIN-125-Scheiben von verschiedenen Herstellern immer zueinander kompatibel sind. Kurz gesagt: DIN 125 steht für Qualität und einheitliche Maße bei Flachscheiben.
Ist DIN 125 dasselbe wie ISO 7089?
Im Grunde ja – die DIN 125 wurde im Jahr 2000 durch die internationalen Normen ISO 7089 (Form A) und ISO 7090 (Form B) ersetzt. Die ISO-Normen sind technisch sehr ähnlich und definieren ebenfalls flache Scheiben der normalen Reihe. Der größte Unterschied besteht darin, dass die neuere ISO 7089 höhere Härteklassen (z.B. 200 HV) vorsieht, um auch hochfeste Verschraubungen abzudecken. In der Praxis werden jedoch viele Flachscheiben weiterhin nach DIN 125 bezeichnet, da diese Norm in Industrie und Handel gut eingeführt ist. ISO 7089-Scheiben können problemlos anstelle von DIN-125-Scheiben verwendet werden – sie passen austauschbar zusammen.
Welche Formen A und B gibt es bei DIN-125-Scheiben?
DIN 125 unterscheidet zwei Ausführungen: Form A und Form B. Form A bedeutet, dass die Unterlegscheibe ohne Fase ist – also eine flache Scheibe mit scharfen Kanten. Form B hingegen besitzt eine Fase (Abschrägung) an einer Seite der Scheibe. Abgesehen von dieser Kantenfase sind Form A und Form B von den Abmessungen her identisch. In der Anwendung werden Form-A-Scheiben am häufigsten genutzt. Die Variante mit Fase (Form B) wird vor allem dann gewählt, wenn eine Abschrägung erforderlich ist, etwa um einen kleinen Radius unter dem Schraubenkopf oder der Mutter aufzunehmen, sodass die Scheibe plan aufliegt.
In welchen Materialien und Größen sind DIN-125-Unterlegscheiben erhältlich?
DIN-125-Scheiben gibt es in vielen Größen und Werkstoffen. Die Größen richten sich nach den gängigen Schraubendurchmessern – von sehr klein (M1.6 oder M3) über mittlere Größen (M6, M8, M10 etc.) bis hin zu größeren Abmessungen wie M20, M24 und darüber. Typischerweise deckt DIN 125 Durchmesser bis etwa M30 oder M36 ab, für noch größere Schrauben werden oft andere Normen (z.B. DIN 126 oder spezielle Großscheiben) verwendet. Bei den Materialien sind Stahl (Blankstahl, verzinkt oder rostschutzbeschichtet) und Edelstahl am verbreitetsten. Darüber hinaus findet man DIN-125-Unterlegscheiben auch aus Messing, Kupfer, Aluminium sowie Kunststoff (z.B. Polyamid). Diese Auswahl erlaubt es, für jeden Einsatzzweck eine passende Scheibe zu wählen – etwa Edelstahl für Korrosionsbeständigkeit oder Nylon für elektrische Isolation.