ISO 7089
Unterlegscheiben nach ISO 7089 sind flache Scheiben, die in Schraubverbindungen eine entscheidende Rolle für sichere und langlebige Verbindungen spielen. Diese Norm definiert weltweit einheitliche Qualitäts- und Maßstandards für flache Unterlegscheiben ohne Fase. Durch die Verwendung von ISO-7089-Scheiben wird die Last eines angezogenen Schraubenkopfes oder einer Mutter gleichmäßig auf die Oberfläche verteilt. Das schützt das Bauteil vor Beschädigungen und hilft, ein Lockern der Verbindung zu verringern. Normteile wie ISO-7089-Unterlegscheiben sorgen somit für zuverlässige Verschraubungen und erhöhen die Sicherheit in vielfältigen industriellen Anwendungen.
Spezifikationen
ISO 7089 bezeichnet flache Unterlegscheiben der Normalreihe ohne Fase, die für metrische Schrauben ausgelegt sind. Die Norm legt genaue Abmessungen (Innen- und Außendurchmesser sowie Dicke) für Scheiben passend zu nahezu allen gängigen Schraubengrößen fest – von kleinen Schrauben (z.B. M3) bis zu sehr großen Schrauben (bis ca. M72). Jede Scheibe nach ISO 7089 erfüllt Produktklasse A, was eine präzise Fertigung und Passgenauigkeit bedeutet.
Typischerweise bestehen diese Scheiben aus Stahl oder Edelstahl. Es gibt sie in verschiedenen Härteklassen: Standard-Stahlscheiben mit 200 HV Härte für übliche Anwendungen und gehärtete Ausführungen mit 300 HV für hochfeste Verschraubungen. Für Schrauben hoher Festigkeit (wie Güte 10.9 oder 12.9) werden gehärtete Scheiben empfohlen, damit sie dem hohen Anpressdruck standhalten. Neben unbeschichtetem Stahl sind viele Varianten mit Oberflächenbeschichtungen erhältlich – etwa galvanisch verzinkt, gelb verzinkt oder feuerverzinkt – um einen Basisschutz gegen Korrosion zu bieten. Ebenso sind Edelstahl-Ausführungen in A2 (rostfrei für allgemeine Anwendungen) und A4 (säure- und seewasserfest) verfügbar, die sich durch hohe Korrosionsbeständigkeit auszeichnen. Darüber hinaus gibt es spezielle Ausführungen aus Messing, Kupfer oder Kunststoff, falls besondere Materialeigenschaften gefragt sind. Insgesamt stellen die ISO-7089-Spezifikationen sicher, dass Unterlegscheiben präzise, kompatibel und zuverlässig in verschiedensten Formaten und Werkstoffen verfügbar sind, ohne den Anwender mit unnötigen Details zu überfrachten.
Vorteile
Die Verwendung von ISO-7089-Unterlegscheiben bietet praktische Vorteile für industrielle und professionelle Anwender:
- Gleichmäßige Kraftverteilung: Die flache Scheibe verteilt die Krafteinwirkung von Schraubenkopf oder Mutter auf eine größere Fläche. Dies verhindert das Einsinken des Verbindungselements ins Material und reduziert das Risiko von Materialbeschädigungen oder Verformungen.
- Schutz der Oberfläche: Unterlegscheiben schützen empfindliche oder lackierte Oberflächen vor Kratzern und Beschädigungen beim Anziehen der Schraube. Die Scheibe fungiert als Puffer zwischen Schraubenkopf (oder Mutter) und Bauteil, sodass sich die Verbindung beim Anziehen und Lösen reibungsärmer verhält.
- Hohe Zuverlässigkeit und Normgerechtigkeit: ISO-7089-Scheiben entsprechen einer internationalen Norm. Dadurch ist sichergestellt, dass Maße und Qualität stets konsistent sind. Anwender können weltweit auf austauschbare und passgenaue Teile zurückgreifen – ein Vorteil bei Wartung und Reparatur, da Ersatzteile leicht verfügbar sind.
- Vielseitige Ausführungen: Diese Normscheiben sind in zahlreichen Materialien, Beschichtungen und Härtegraden erhältlich. Ob verzinkter Stahl für den Innenbereich, Edelstahl für den Außeneinsatz oder spezielle Materialien für besondere Anwendungen – ISO-7089-Unterlegscheiben lassen sich an unterschiedliche Anforderungen anpassen. So erhalten Sie immer die passende Scheibe für Ihre spezifische Anwendung, was die Effizienz und Langlebigkeit Ihrer Verbindung erhöht.
Einsatzbereiche und Anwendungstipps
ISO-7089-Unterlegscheiben kommen in fast allen Branchen und Bereichen zum Einsatz, in denen Schraubverbindungen verwendet werden. Typische Einsatzbereiche sind unter anderem:
- Maschinen- und Anlagenbau: In Produktionsanlagen, Industriemaschinen und Geräten sorgen Unterlegscheiben für sichere und wartungsfreundliche Schraubverbindungen.
- Fahrzeugbau und Transportwesen: Ob Automobilindustrie, Nutzfahrzeuge oder Schienenfahrzeuge – überall, wo Vibrationen und dynamische Belastungen auftreten, sichern flache Scheiben die Verschraubungen und schützen Komponenten.
- Baugewerbe und Stahlkonstruktionen: Im konstruktiven Ingenieurbau, beim Montieren von Stahlträgern oder im Installationshandwerk dienen Unterlegscheiben dazu, Schraubenköpfe abzustützen und Bauwerke zuverlässig zu verbinden.
- Wartung, Reparatur und Montage: In der Instandhaltung von Maschinen, im Elektro- und Sanitärbereich oder bei Montagen aller Art gehören Unterlegscheiben zur Grundausstattung, um vorhandene Verbindungen nachzurüsten oder neue Verbindungen robust auszuführen.
Für die optimale Verwendung von ISO-7089-Unterlegscheiben gelten folgende Tipps:
- Passende Größe wählen: Verwenden Sie stets eine Scheibe im passenden Nenndurchmesser zur Schraube (z.B. eine M8-Scheibe für eine M8-Schraube). So stellen Sie sicher, dass die Auflagefläche optimal genutzt wird und die Scheibe weder übersteht noch zu klein ist.
- Gehärtete Scheiben für hochfeste Schrauben: Bei hochfesten Schrauben – etwa der Festigkeitsklasse 10.9 oder 12.9 – sollten gehärtete Unterlegscheiben (300 HV) eingesetzt werden. Diese verhindern ein Einsinken oder Verformen der Scheibe unter dem hohen Anpressdruck und bewahren so die Spannkraft der Verbindung.
- Sicherung bei Vibration: Flache Unterlegscheiben allein verhindern kein selbstständiges Lösen einer Schraubverbindung. Bei vibrationsgefährdeten Anwendungen empfiehlt es sich daher, zusätzlich Sicherungselemente einzusetzen. Häufig werden Federringe nach DIN 127 oder andere Sicherungsscheiben kombiniert, um ein Losdrehen der Verbindung zu vermeiden.
- Größere Scheiben für weiche Materialien: Bei weichen Werkstoffen (z.B. Holz oder Kunststoff) oder bei Langlöchern im Bauteil ist die Auflagefläche einer normalen Scheibe eventuell zu klein. In solchen Fällen kann auf Scheiben mit größerem Außendurchmesser nach ISO 7093 zurückgegriffen werden. Diese großflächigen Unterlegscheiben (entsprechen ehemaligen Form-C-Scheiben) verteilen die Kraft noch breiter und verhindern ein Einsinken in das Material.
- Richtige Positionierung: Setzen Sie die Unterlegscheibe nach Möglichkeit unter dem drehenden Teil der Verbindung ein – in der Regel unter der Mutter. Dies reduziert die Reibung auf der Bauteiloberfläche beim Anziehen und Lösen und schont das Material zusätzlich.
Beachten Sie außerdem, dass ISO-7089-Unterlegscheiben ideal mit anderen genormten Verbindungselementen harmonieren. Für eine vollständige Schraubverbindung finden Sie bei Fabory selbstverständlich auch die passenden Sechskantschrauben nach ISO 4017 und Sechskantmuttern nach ISO 4032. So erhalten Sie alle benötigten Komponenten aus einer Hand und in kompatiblen Abmessungen.
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Häufig gestellte Fragen zu ISO 7089 Unterlegscheiben
Was ist eine Unterlegscheibe nach ISO 7089?
ISO-7089-Unterlegscheiben sind flache, runde Scheiben (ohne Fase) nach einer internationalen Norm. Sie dienen dazu, bei Schraubverbindungen die Last gleichmäßig zu verteilen und die darunterliegende Oberfläche zu schützen. Die Norm ISO 7089 legt die Maße und Eigenschaften dieser Standard-Unterlegscheiben fest, sodass sie weltweit einheitlich und austauschbar sind.
Ist DIN 125 dasselbe wie ISO 7089?
Ja, im Prinzip entsprechen sie sich. Die frühere deutsche Norm DIN 125 Teil A für flache Unterlegscheiben ohne Fase wurde durch ISO 7089 abgelöst. Wer also bislang DIN-125-A-Scheiben verwendet hat, kann auf ISO-7089-Scheiben ausweichen, da Maße und Anforderungen übereinstimmen. (Zum Vergleich: DIN 125 Teil B, also die Ausführung mit Fase, entspricht heute ISO 7090.) Für Anwender bedeutet das, dass moderne ISO-Scheiben voll kompatibel zu den alten DIN-Normen sind.
Gibt es ISO-7089-Unterlegscheiben aus Edelstahl?
Ja. ISO 7089 schreibt zwar in erster Linie Maße und Härte vor, doch die Scheiben sind in verschiedenen Materialien erhältlich, darunter auch rostfreier Edelstahl. Typischerweise werden Edelstahl-Scheiben in den Güteklassen A2 (V2A) oder A4 (V4A) angeboten. Diese sind korrosionsbeständig und eignen sich hervorragend für den Außeneinsatz oder aggressive Umgebungen, wo normaler Stahl rosten würde. Neben Edelstahl gibt es ISO-7089-Scheiben auch aus Stahl (unbeschichtet oder verzinkt) sowie – für spezielle Anwendungen – aus anderen Werkstoffen wie Messing, Kupfer oder Kunststoff.
Warum verwendet man Unterlegscheiben?
Unterlegscheiben erfüllen mehrere wichtige Funktionen. Sie verteilen den Anpressdruck von Schraubenkopf oder Mutter auf eine größere Fläche und schützen dadurch das Werkstück vor Punktbelastungen und Beschädigungen. Gleichzeitig wirken sie als Glättungselement auf unebenen Flächen und reduzieren Reibung, was ein gleichmäßigeres Anziehen der Verbindung ermöglicht. Kurz gesagt: Durch den Einsatz von Unterlegscheiben werden Schraubverbindungen sicherer und langlebiger, da das Risiko von Lockerung, Materialquetschungen oder Kratzern deutlich vermindert wird.