Ringschrauben
Ringschrauben – auch bekannt als Ringbolzen – sind spezielle Schrauben mit einem geschlossenen Ring als Kopf. Sie bilden einen sicheren Anschlagpunkt zum Befestigen von Lasten und werden oft in Industrie und Handwerk eingesetzt. Ob beim Heben schwerer Maschinen oder beim Sichern von Ausrüstung, bieten Ringschrauben zuverlässige Verbindungen und erhöhte Sicherheit. Ihre robuste Konstruktion und einfache Handhabung machen sie zu unverzichtbaren Verbindungselementen, wenn es darauf ankommt, Lasten sicher zu bewegen oder zu befestigen.
Spezifikationen
Definition und Bauart: Eine Ringschraube besteht aus einem Gewindeschaft mit einem ringförmigen Kopf. Durch diesen geschlossenen Ring können Seile, Ketten, Haken oder Karabinerhaken geführt werden. Es gibt unterschiedliche Typen von Ringschrauben: metrische Ringschrauben mit Maschinengewinde (z.B. nach DIN 580 Norm) für industrielle Anwendungen sowie Schraubösen mit Holz- oder Blechgewinde für die direkte Montage in Holz oder Dübel.
Materialien: Typischerweise werden Ringschrauben aus hochwertigem Stahl gefertigt – häufig Einsatzstahl C15E, der geschmiedet und verzinkt ist. Die Verzinkung (galvanische oder Feuerverzinkung) schützt vor Korrosion. Für den Außeneinsatz oder chemisch aggressive Umgebungen sind Ringschrauben auch in rostfreiem Edelstahl (z.B. A2 oder A4) erhältlich. Damit kann je nach Einsatzbereich ein passender Werkstoff gewählt werden, ohne Kompromisse bei der Tragfähigkeit eingehen zu müssen.
Größen und Gewinde: Ringschrauben werden in vielen Gewindegrößen angeboten – übliche metrische Größen reichen beispielsweise von M6, M8, M10, M12 bis hin zu M20 und darüber. Die Gewindegröße (Metrisches ISO-Gewinde) bestimmt dabei die zulässige Belastung und den Einsatzzweck. Kleinere Ringschrauben bzw. Schraubösen sind für leichtere Lasten oder Befestigungen gedacht, während große Ringschrauben (etwa M30 und größer) schwere Lasten in industriellen Anwendungen aufnehmen können. Jede Ringschraube ist dabei für eine bestimmte maximale Last (Tragkraft) ausgelegt – diese Working Load Limit (WLL) ist vom Hersteller oder in der Norm angegeben und darf nicht überschritten werden.
Normen: Im industriellen Bereich sind Ringschrauben häufig genormt, z.B. DIN 580 für Ringschrauben mit metrischem Gewinde und DIN 582 für Ringmuttern (Ringschrauben mit Innengewinde). Diese Normen stellen sicher, dass Maße, Materialgüte und Tragfähigkeiten standardisiert sind. Genormte Ringschrauben aus Stahl C15E oder Edelstahl A2/A4 decken in der Regel einen Temperaturbereich von -20°C bis +200°C ohne Tragfähigkeitsverlust ab. Außerdem sind solche Ringschrauben meist mit der zulässigen Mindesttragkraft (WLL) und dem Werkstoff gekennzeichnet, um die sichere Verwendung zu erleichtern.
Vorteile
Hohe Sicherheit und Tragkraft: Ringschrauben bieten verlässliche Sicherheit beim Heben und Bewegen von Lasten. Durch ihre massive, geschlossene Form verteilen sie die Last gleichmäßig und minimieren punktuelle Belastungen. Genormte Ringschrauben werden mit großzügigen Sicherheitsfaktoren ausgelegt, sodass sie bei korrekter Anwendung deutlich mehr als die angegebene Arbeitslast aushalten, bevor sie versagen. Dies schützt Anwender und Material vor Unfällen.
Einfache Handhabung: Die Montage und Verwendung von Ringschrauben ist unkompliziert. Sie können schnell eingeschraubt und bei Bedarf wieder entfernt werden. Einmal angebracht, ermöglichen sie das rasche Ein- und Aushängen von Lasten – beispielsweise kann ein Kranhaken direkt in den Ring greifen oder ein Spannseil eingehängt werden. Im Vergleich zu fest installierten Ösen sind Ringschrauben flexibel einsetz- und austauschbar.
Vielseitigkeit: Für verschiedenste Anwendungen gibt es die passende Ringschraube. Vom Dauer-Einsatz an Maschinen (z.B. an Motoren oder Getrieben als Hebepunkt für Wartungstransporte) bis zur temporären Nutzung auf Baustellen oder in der Veranstaltungstechnik – Ringschrauben decken ein breites Spektrum ab. Sie können mit weiterem Zubehör kombiniert werden, etwa mit Schraubösen für Wand- und Holzbefestigungen oder mit Seilklemmen und Kauschen, um Drahtseile an einem Ring zu befestigen. Auch verschiedene Veredelungen (z.B. galvanisch verzinkt, gelb chromatiert, feuerverzinkt) machen den Einsatz in Innenräumen, im Freien oder in feuchter Umgebung problemlos möglich.
Robustheit und Langlebigkeit: Hochwertige Ringschrauben bestehen aus zähfestem Stahl und sind oft korrosionsgeschützt, was ihnen eine lange Lebensdauer verleiht – selbst unter harten Bedingungen. Edelstahl-Ringschrauben rosten nicht und eignen sich daher ideal für den Außeneinsatz oder den maritimen Bereich. Zudem sind Ringschrauben in der Regel wiederverwendbar, solange sie nicht verbogen oder anderweitig beschädigt sind. Dies macht sie wirtschaftlich und nachhaltig, da dieselben Anschlagpunkte immer wieder genutzt werden können.
Anwendungen und Tipps zur Verwendung
Typische Anwendungsbereiche:
- Heben und Transportieren: In Werkstätten und Fertigungsbetrieben werden Ringschrauben oft an schweren Komponenten montiert (z.B. Motoren, Getriebegehäusen oder Stahlträgern), um diese mit einem Kran oder Flaschenzug anzuheben. Auch beim Maschinenbau dienen sie als feste Hebepunkte an Geräten, die regelmäßig bewegt werden müssen.
- Bau und Montage: Auf Baustellen können Ringschrauben temporär in Betonfertigteile oder Stahlkonstruktionen eingeschraubt werden, um Elemente auszurichten oder zu versetzen. Nach Gebrauch lassen sie sich wieder entfernen, ohne eine dauerhafte Öffnung im Bauteil zu hinterlassen.
- Ladungssicherung: Im Transportwesen – etwa auf LKW-Ladeflächen oder Anhängern – fungieren Ringschrauben als Verzurrpunkte. Spanngurte oder Ketten werden durch die Ringe geführt, um schwere Güter zu sichern.
- Veranstaltungstechnik: Bei Bühnen- und Hallenkonstruktionen werden Ringschrauben und Karabinerhaken oft zur Aufhängung von Beleuchtung, Lautsprechern oder Dekoration verwendet. Sie ermöglichen ein schnelles Auf- und Abbauen und garantieren zugleich die notwendige Sicherheit.
- Maritime Anwendungen: In Häfen, auf Schiffen oder Offshore-Plattformen kommen Edelstahl-Ringschrauben zum Einsatz, um Takelagen, Bojen oder Ausrüstungsgegenstände zu befestigen. Sie widerstehen salzhaltiger Luft und Feuchtigkeit, ohne zu korrodieren.
Tipps für die richtige Nutzung:
- Fachgerechte Montage: Drehen Sie Ringschrauben mit Maschinengewinde immer vollständig in das Gewindeloch oder die Mutter ein, bis der Ring fest und plan aufliegt. Nur bei vollständig eingedrehter Schraube kann die angegebene Tragkraft sicher erreicht werden. Verwenden Sie bei Durchgangsbohrungen eine passende Gegenmutter und Unterlegscheibe, um den Ring fest zu kontern.
- Ausrichtung beachten: Die Zugkraft sollte möglichst in Richtung der Schraubenachse wirken, nicht seitlich darauf. Ist die Ringschraube korrekt ausgerichtet, nutzt sie ihre maximale Tragfähigkeit aus und es entstehen keine gefährlichen Biegekräfte. Für schräges Ziehen gibt es spezielle Ringschrauben mit schwenkbarem Gelenk oder Ösen, die dafür ausgelegt sind.
- Lastgrenzen einhalten: Überschreiten Sie niemals die vom Hersteller angegebene WLL/Traglast. Wenn Sie unsicher sind, wählen Sie eine größere Ringschraube oder fragen Sie einen Experten. Denken Sie daran, dass die Tragfähigkeit für geraden Zug gilt – bei schrägem Zug (üblicherweise über 45° Neigung) reduziert sie sich deutlich, sofern vom Hersteller nicht anders angegeben.
- Regelmäßige Prüfung: Kontrollieren Sie Ringschrauben vor jedem Einsatz auf Anrisse, Verbiegungen oder Korrosion. Eine beschädigte Ringschraube darf nicht weiterverwendet werden – Sicherheit hat oberste Priorität. Bei Dauereinsatz empfiehlt es sich, diese Anschlagpunkte in regelmäßigen Intervallen durch fachkundiges Personal prüfen zu lassen.
- Passendes Zubehör verwenden: Kombinieren Sie Ringschrauben nur mit geeigneten Verbindungsmitteln. Verwenden Sie z.B. für Anschlagketten geprüfte Schäkel oder für Seile entsprechende Seilklemmen und Kauschen, um ein Ausrutschen zu verhindern. Wenn eine Ringschraube in Beton oder Mauerwerk befestigt werden soll, setzen Sie sie niemals direkt ins blanke Bohrloch, sondern immer zusammen mit einem passenden Dübel bzw. Anker ein.
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FAQ (Häufige Fragen)
Wofür werden Ringschrauben verwendet?
Ringschrauben kommen überall dort zum Einsatz, wo Lasten sicher befestigt oder gehoben werden müssen. Typische Anwendungen sind das Anschlagen von schweren Maschinen oder Bauteilen an einen Kran, das Anbringen von Hebepunkten an Geräten für Wartungszwecke sowie die Ladungssicherung mittels Seilen oder Gurten. Auch im Bauwesen (z.B. zum Versetzen von Betonfertigteilen) und in der Veranstaltungs- oder Bühnentechnik (Aufhängung von Licht- und Tontechnik) sind Ringschrauben verbreitet. Kurz: Überall, wo ein stabiler, belastbarer Haltepunkt gebraucht wird, bieten Ringschrauben die ideale Lösung.
Wie viel Gewicht hält eine Ringschraube?
Die Tragfähigkeit einer Ringschraube hängt von ihrer Größe, dem Material und der Bauart ab. Jede Ringschraube ist für eine maximale Belastung ausgelegt, die man nicht überschreiten darf. Beispielsweise liegt die WLL (Working Load Limit) einer genormten Ringschraube Größe M12 aus Stahl typischerweise im Bereich mehrerer hundert Kilogramm – genaue Angaben finden sich im Datenblatt oder auf der Schraube selbst eingraviert. Wichtig: Die angegebenen Werte gelten meist für gerade Zugrichtung. Wenn der Zugwinkel abweicht (seitliche Belastung), reduziert sich die zulässige Last erheblich. Im Zweifelsfall sollte man eine größere Ringschraube wählen oder zwei Ringschrauben verwenden, um die Last zu verteilen.
Eignen sich Ringschrauben für den Außeneinsatz?
Ja, es gibt speziell geeignete Ringschrauben für den Außenbereich. Für den dauerhaften Einsatz im Freien sollte man entweder feuerverzinkte Stahl-Ringschrauben oder gleich Edelstahl-Ringschrauben verwenden, da diese einen hohen Korrosionsschutz bieten. Verzinkte Ringschrauben sind durch ihre Schutzschicht resistent gegen Rost in normaler Umgebung. In sehr feuchten oder salzhaltigen Umgebungen – etwa in Küstennähe oder in der Marine – sind Edelstahl (VA) Ringschrauben empfehlenswert, da sie auch langfristig nicht rosten. Wichtig ist zudem, regelmäßig zu prüfen, ob die Schraube noch intakt ist, da Witterungseinflüsse die Festigkeit über sehr lange Zeit beeinträchtigen könnten. Insgesamt sind Ringschrauben in geeigneter Ausführung problemlos draußen einsetzbar und gewährleisten auch dort sichere Anschlagpunkte.
Wie montiert man eine Ringschraube richtig?
Für eine sichere Montage einer Ringschraube beachten Sie folgende Schritte: Schrauben Sie die Ringschraube von Hand ins vorgesehene Gewinde, bis sie nicht weitergeht, und ziehen Sie sie dann mit einem passenden Werkzeug (z.B. Schraubenschlüssel oder Stange durch den Ring als Hebel) fest. Achten Sie darauf, dass der Ring fest auf der Auflagefläche anliegt und nicht locker ist. Bei durchgehenden Löchern nutzen Sie eine Gegenmutter auf der Rückseite, um die Ringschraube zu sichern. Stellen Sie sicher, dass Gewindelänge und Lochtiefe zueinander passen – das gesamte Gewinde sollte im Material greifen. Nachdem die Ringschraube montiert ist, richten Sie den Ring so aus, dass er in Zugrichtung steht (falls er sich noch etwas lösen lässt, um die Position zu justieren, anschließend wieder voll festziehen). Wichtig: Verwenden Sie keine zusätzlichen Unterlegscheiben oder Zwischenstücke, die nicht vom Hersteller vorgesehen sind, da diese den formschlüssigen Sitz beeinträchtigen könnten. Bei Unsicherheit ziehen Sie einen Fachmann hinzu oder orientieren sich an den Montagehinweisen des Herstellers.
Was ist der Unterschied zwischen einer Ringschraube und einer Schrauböse?
Der Begriff Ringschraube wird meist für schwere Ringbolzen mit metrischem Gewinde verwendet, die in Maschinen oder Stahlbauteile eingeschraubt werden. Eine Schrauböse (auch Ösenschraube genannt) hingegen ist in der Regel eine Schraube mit spitzem Holzgewinde oder Blechgewinde und einem offenen oder geschlossenen Auge. Schraubösen dreht man direkt in Holz, Dübel oder weiches Material ein, ohne Mutter – sie dienen z.B. zum Aufhängen von Lampen, Bildern oder leichten Gegenständen. Ringschrauben dagegen sind für höhere Lasten ausgelegt und erfordern ein passendes Innengewinde (oder eine Mutter) im Gegenstück. Außerdem sind Ringschrauben häufig genormt (z.B. DIN 580) und in ihrer Tragfähigkeit geprüft, während Schraubösen eher für leichte Befestigungen im Haushalt oder Bau verwendet werden. Kurz gesagt: Ringschrauben = schwere Anschlagpunkte mit Maschinengewinde, Schraubösen = leichtere Schrauben mit Holzgewinde für einfache Aufhängungen.