ISO 4035
ISO 4035 ist eine international anerkannte Norm für flache Sechskantmuttern niedriger Form mit Fase. Diese Norm stellt sicher, dass sogenannte Hexagon Thin Nuts – Muttern mit geringer Bauhöhe – weltweit einheitliche Maße und Qualitätsstandards erfüllen. Für Anwender bedeutet das eine hohe Zuverlässigkeit und Austauschbarkeit der Verbindungselemente. ISO 4035 Muttern sind in vielen Größen (metrische Gewinde von M1,6 bis M64) erhältlich und kommen branchenübergreifend zum Einsatz, wo präzise und sichere Schraubverbindungen gefragt sind.
Die Wichtigkeit von ISO 4035 liegt in der Gewährleistung einer stabilen Befestigung bei begrenztem Platzangebot. Als aktualisierte Nachfolgenorm früherer nationaler Standards (etwa DIN 439 Form B) sorgt ISO 4035 dafür, dass Konstrukteure und Mechaniker auf Muttern vertrauen können, die präzise gefertigt und untereinander kompatibel sind. Durch die Einhaltung dieser Norm können Fabory Kunden sicher sein, qualitativ hochwertige Sechskantmuttern zu erhalten, die in ihren Projekten für dauerhafte und sichere Verbindungen sorgen.
Spezifikationen von ISO 4035 Muttern
ISO 4035 definiert die Eigenschaften Sechskantmuttern niedriger Form mit Fase. Es handelt sich um flache, niedrige Muttern (auch Halbmuttern oder Flachmuttern genannt) mit beidseitiger Abschrägung zur leichteren Montage. Die Norm deckt Gewindedurchmesser von M1,6 bis M64 ab. Für Gewinde bis einschließlich M16 gilt Produktklasse A, darüber Produktklasse B – was sicherstellt, dass die Muttern je nach Größe präzise gefertigt sind und entsprechende Toleranzen einhalten.
Materialien und Güten: Bei Fabory sind ISO 4035 Muttern in verschiedenen Materialien und Festigkeitsklassen erhältlich. Typischerweise bestehen sie aus unlegiertem Stahl der Güte 04 oder 05 (entspricht Festigkeitsklasse 4 bzw. 5) für allgemeine Anwendungen. Für korrosive Umgebungen gibt es Varianten aus Edelstahl A2 und Edelstahl A4 (rostfrei) in Festigkeitsklasse 70/80 bzw. als dünne Ausführung A2-035/A4-035. Auch Messing-Muttern nach ISO 4035 sind verfügbar, was gerade in der Elektrotechnik wegen der guten Leitfähigkeit und dekorativen Optik vorteilhaft ist. Alle diese Muttern verfügen über metrisches Regelgewinde (Rechtsgewinde ist Standard, einige Größen auch mit Linksgewinde erhältlich). Oberflächenbehandlungen wie Verzinken (galvanisch oder feuerverzinkt) sorgen für Korrosionsschutz, und viele Varianten sind RoHS-konform.
Maße: Die niedrige Bauform der ISO 4035 Muttern entspricht etwa der halben Höhe einer normalen Sechskantmutter nach ISO 4032. Beispielsweise ist eine ISO 4035 M10 Mutter deutlich flacher als eine reguläre M10 Mutter, behält aber die gleiche Schlüsselweite (SW). Die Schlüsselweiten richten sich nach der ISO-Norm (meist identisch mit DIN 439 Form B, mit geringfügigen Änderungen bei bestimmten Größen). Durch die Fase (Abschrägung) an den Kanten können die Muttern leichter aufgeschraubt werden und verletzen die Auflageflächen nicht. Insgesamt stellt ISO 4035 sicher, dass Abmessungen, Gewindetoleranzen und Materialanforderungen klar definiert sind – für eine gleichbleibende Produktqualität bei allen Herstellern.
Vorteile der ISO 4035 Sechskantmuttern
- Platzsparendes Design: Die flache Bauform der ISO 4035 Mutter spart Platz, wo die Bauhöhe begrenzt ist. In engen Bauräumen oder bei kurzen Schrauben ist diese niedrige Form ideal, da sie kaum übersteht und den verfügbaren Gewindeplatz optimal nutzt. So können Konstruktionen kompakter gestaltet werden, ohne auf eine sichere Verschraubung zu verzichten.
- Als Kontermutter einsetzbar: ISO 4035 Muttern werden häufig als Kontermuttern verwendet. Das bedeutet, sie dienen dazu, in Kombination mit einer regulären Mutter ein selbstständiges Lösen der Schraubverbindung zu verhindern. Durch Gegenkontern zweier Muttern – einer normalen Sechskantmutter nach ISO 4032 und einer flachen ISO 4035 Mutter – entsteht eine effektive Sicherung gegen Vibrationen oder Drehungen. Dies ist eine kostengünstige und einfache Methode der Schraubensicherung, die in vielen industriellen Anwendungen geschätzt wird.
- Vielseitige Materialoptionen: Ein großer Vorteil für Fabory Kunden ist die Auswahl an Materialien. Stahlmuttern nach ISO 4035 bieten hohe Festigkeit für mechanisch beanspruchte Verbindungen. Edelstahl A2 garantiert Korrosionsbeständigkeit unter normalen Umweltbedingungen, während Edelstahl A4 selbst in aggressiven Umgebungen (Außenbereich, Chemie-, Marine- oder Lebensmittelindustrie) eine langfristige Stabilität sichert. Messingvarianten eignen sich hervorragend für Anwendungen, die elektrische Leitfähigkeit erfordern oder bei denen ein antimagnetisches bzw. dekoratives Befestigungselement gewünscht ist. Damit lässt sich für jedes Projekt die passende Mutter wählen, was Langlebigkeit und Sicherheit der Verbindung erhöht.
- Internationale Standardisierung: Da ISO 4035 ein weltweit gültiger Standard ist, profitieren Sie von hoher Austauschbarkeit. Eine nach ISO 4035 gefertigte Mutter passt auf jedes entsprechend genormte Schraubgewinde desselben Durchmessers – egal ob die Teile von unterschiedlichen Herstellern stammen. Das erleichtert Wartung und Ersatzteilsuche, da Normteile wie diese überall verfügbar sind. Fabory als Masters in Fasteners stellt sicher, dass die angebotenen ISO 4035 Muttern die Norm voll erfüllen und somit kompatibel und zuverlässig in der Anwendung sind.
- Qualität und Präzision: ISO 4035 legt strenge Anforderungen an Maßtoleranzen und Werkstoffgüten fest. Kunden erhalten dadurch Muttern mit exzellenter Maßgenauigkeit und Haltbarkeit. Jede ISO 4035 Sechskantmutter von Fabory durchläuft Qualitätskontrollen, damit sie den industriellen Anforderungen standhält. Das Ergebnis sind dauerhafte, stabile Schraubverbindungen, die auch unter Belastung oder Vibration nicht nachgeben. Dies erhöht die Betriebssicherheit von Maschinen und Anlagen und reduziert den Wartungsaufwand.
Anwendungen und Verwendungstipps
Typische Anwendungen: Durch ihre spezielle Form und Funktion finden ISO 4035 Muttern breite Verwendung in unterschiedlichsten Branchen.
- Maschinen- und Anlagenbau: Häufig eingesetzt, um Justierschrauben oder Achsen mit einer Kontermutter zu sichern. In beweglichen Teilen von Maschinen dienen flache Muttern dazu, Einstellschrauben nach dem Justieren zu fixieren, ohne weit überzustehen. Die Normmuttern nach ISO 4035 sorgen dafür, dass Maschinenverbindungen auch unter Vibration stabil bleiben.
- Automobil- und Fahrzeugbau: Überall wo begrenzter Bauraum herrscht – etwa in Getrieben, Lenksystemen oder Hydraulikzylindern – sind niedrige Sechskantmuttern nützlich. Sie werden als Sicherungsmuttern auf Schraubverbindungen verwendet, um ein Losdrehen durch Motorvibrationen oder Straßenunebenheiten zu verhindern. Dank der Normierung können Kfz-Werkstätten passgenaue Ersatzmuttern schnell beschaffen.
- Elektrotechnik und Gerätebau: Hier kommen Messing-Ausführungen oft zum Tragen. Bei Klemmen und elektrischen Verbindungen nutzt man flache Muttern, um auf engem Raum Leiter anzuschließen oder Platinen zu befestigen, ohne Kurzschlüsse zu riskieren. Die geringe Bauhöhe minimiert die Gefahr ungewollter Kontaktberührung. Gleichzeitig gewährleistet eine ISO 7089 Unterlegscheibe unter der Mutter eine gleichmäßige Druckverteilung, was die Verbindung schont.
- Bau und Installation: In Baugruppen wie Geländern, Befestigungsschienen oder Möbelbeschlägen verwendet man ISO 4035 Muttern, wenn aus optischen oder funktionalen Gründen nichts überstehen soll. Sie bieten einen bündigen Abschluss an der Verschraubung. Durch ihr flaches Profil sind sie auch leichter in Vertiefungen oder schmalen Profilen unterzubringen, wo normale Muttern nicht passen würden.
Tipps für die Verwendung:
- Kontermutter richtig einsetzen: Wenn Sie die ISO 4035 Mutter als Kontermutter nutzen, drehen Sie zuerst die dünne Mutter auf die Schraube und danach die normale Mutter. Ziehen Sie dann die obere (normale) Mutter gegen die untere flache Mutter fest. Dieses Gegenkontern fixiert die Verbindung effektiv. Beachten Sie, dass Kontermuttern zwar vor dem Lösen schützen, jedoch das Schraubenpaar nicht übermäßig belasten sollten – die Hauptklemmkraft sollte weiterhin von der ersten Mutter getragen werden.
- Nicht als alleinige Hauptmutter verwenden: Die niedrige Sechskantmutter hat aufgrund ihrer geringeren Höhe und Festigkeit etwas niedrigere Tragfähigkeit als eine volle Mutter. Verwenden Sie sie daher bevorzugt in Kombination mit einer zweiten Mutter oder in weniger hoch belasteten Verbindungen. Für hochfeste Verschraubungen sollte eine Standard-Sechskantmutter (ISO 4032) verwendet werden. Die ISO 4035 Mutter dient hier als Sicherung, nicht primär zur Spannkraftaufnahme.
- Alternativen bei Sicherungsbedarf: In vibrationsstarken Umgebungen oder sicherheitskritischen Anwendungen kann zusätzlich eine selbstsichernde Mutter mit Klemmteil sinnvoll sein – z.B. eine Nylon-Stoppmutter nach ISO 7040. Diese enthält einen Polyamid-Einsatz, der das Losdrehen erschwert. Sie kann alternativ oder ergänzend zur Kontermutter eingesetzt werden, wenn höchste Sicherung gefordert ist.
- Oberfläche und Umgebung beachten: Wählen Sie bei der Bestellung der ISO 4035 Muttern eine passende Oberfläche. Galvanisch verzinkte Muttern bieten guten Rostschutz im Innenbereich, gelb chromatiert (Cr6+-frei passiviert) haben einen zusätzlichen Korrosionsschutz und sind optisch unauffällig. Feuerverzinkte Ausführungen eignen sich für den Außenbereich und Stahlbau, sind jedoch aufgrund der Zinkschicht etwas dicker – achten Sie hier auf die Gewindetoleranzen. Edelstahlmuttern sind ideal, wenn Korrosion absolut vermieden werden muss. Fabory gibt bei jedem Produkt an, ob es RoHS-konform ist, was insbesondere in der Elektronik- und EU-konformen Fertigung relevant ist.
- Unterlegscheiben verwenden: Bei flachen Muttern empfiehlt es sich, eine passende Unterlegscheibe (z.B. Form A nach ISO 7089) unterzulegen, besonders auf weichen Untergründen. Dies verteilt den Anpressdruck und schützt die Oberfläche vor Beschädigung beim Anziehen. Außerdem kann eine Zahnscheibe oder Federring als zusätzlicher Stopper dienen, falls vibrationsbedingtes Lösen unbedingt vermieden werden muss (in solchen Fällen aber ggf. lieber direkt selbstsichernde Muttern verwenden).
Kontaktieren Sie Fabory für Beratung
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FAQ zu ISO 4035 Sechskantmuttern
Was bedeutet ISO 4035 bei Muttern
ISO 4035 ist eine Norm, die Sechskantmuttern niedriger Form mit Fase definiert. Einfach ausgedrückt: Es handelt sich um flache, niedrig bauende Sechskantmuttern, auch bekannt als Halbmuttern oder Kontermuttern. Die Norm legt Maße, Materialgüten und Toleranzen dieser Muttern fest, sodass alle ISO 4035 Muttern – unabhängig vom Hersteller – dieselben grundlegenden Eigenschaften besitzen. Für Anwender bedeutet das Verlass auf passgenaue Muttern, die universell einsetzbar sind und international dieselben Spezifikationen erfüllen.
Wofür wird eine ISO 4035 Sechskantmutter verwendet?
Muttern nach ISO 4035 werden vor allem dann eingesetzt, wenn wenig Platz vorhanden ist oder wenn eine Schraubverbindung gegen Lösen gesichert werden soll. Typischerweise dienen sie als Kontermuttern: Man schraubt sie gegen eine zweite Mutter, um diese zu arretieren und z.B. in Maschinen Vibrationen standzuhalten. Die flache Bauform ist ideal für kurze Gewindebolzen oder Einstellschrauben – etwa um Lager, Wellen oder bewegliche Teile einzustellen und dann mit der Kontermutter zu fixieren. Kurz gesagt, ISO 4035 Muttern kommen in Maschinenbau, Fahrzeugtechnik, Elektrogeräten und vielen anderen Bereichen zum Einsatz, wo eine niedrige Mutter benötigt wird, die zuverlässig eine Schraubverbindung sichert.
Wie unterscheidet sich ISO 4035 von ISO 4032 (Standard-Sechskantmutter)?
ISO 4035 Muttern sind im Vergleich zur ISO 4032 Normmutter (Standard-Sechskantmutter in normaler Höhe) deutlich flacher. Eine ISO 4032 Mutter hat volle Höhe und wird hauptsächlich für die Hauptklemmkraft in einer Verbindung genutzt, während die ISO 4035 Halbmutter etwa halb so hoch ist. Aufgrund der geringeren Höhe hat die ISO 4035 Mutter auch eine niedrigere Festigkeitsklasse (häufig 04 oder 05) und sollte daher nicht allein für hochfeste Verschraubungen verwendet werden – dafür nimmt man die höhere ISO 4032 Mutter. ISO 4035 wird vielmehr als Ergänzung, zum Kontern oder in platzkritischen Bereichen, eingesetzt. Beide Normen verwenden jedoch die gleichen Gewinde und (bis auf wenige Ausnahmen) die gleichen Schlüsselweiten, sodass ein Gewindebolzen M10 z.B. sowohl mit einer ISO 4032 als auch ISO 4035 Mutter kombiniert werden kann.
Ist ISO 4035 dasselbe wie DIN 439?
Weitgehend ja. Die internationale Norm ISO 4035 hat die ältere deutsche Norm DIN 439 (Form B) abgelöst. Eine ISO 4035 Sechskantmutter entspricht in fast allen Abmessungen der DIN 439 B und ist damit austauschbar. Die Unterschiede liegen lediglich in einigen Schlüsselweiten: Bei bestimmten Gewinden (z.B. M10, M12, M14 und M22) hat ISO 4035 leicht angepasste Schlüsselweiten gegenüber der alten DIN-Norm. In der Praxis spielt das selten eine Rolle, da Schraubenschlüssel in der Regel beide Varianten abdecken. Außerdem gab es die Norm DIN 936 für flache Muttern mit Feingewinde, die ebenfalls von ISO 4035 mit abgedeckt wird. Wenn Sie also beispielsweise eine DIN 439 Mutternbezeichnung sehen, können Sie im Fabory Sortiment die entsprechende ISO 4035 Mutter als Ersatz verwenden.
Welche Alternativen gibt es, um Schrauben gegen Lösen zu sichern?
Neben dem Kontern mit ISO 4035 Muttern gibt es weitere Möglichkeiten, Schraubverbindungen sicher zu machen. Eine gängige Alternative sind selbstsichernde Muttern mit Klemmteil, beispielsweise mit Nylon-Ring nach ISO 7040 (auch als „Sicherungs- oder Stoppmuttern” bekannt). Diese Muttern haben einen nicht-metallischen Einsatz, der das Gewinde gegen Verdrehen blockiert. Für höhere Temperaturen oder vollständig metallische Verbindungen gibt es all-metal Locknuts wie z.B. verzahnte Sicherungsmuttern (DIN 980) oder Kronenmuttern mit Splint. Auch Federringe und Sicherungsbleche werden verwendet, um ein Losdrehen zu verhindern. Welche Methode die beste ist, hängt von der Anwendung ab: Eine ISO 4035 Kontermutter ist ideal bei häufig justierbaren Teilen und unkompliziert in der Montage, während eine Nylon-Stoppmutter (ISO 7040) wartungsärmer ist, da sie nur aus einem Teil besteht. In kritischen Fällen können auch Klebstoffe (Schraubensicherungsmittel) zusätzlich genutzt werden. Gerne berät Sie Fabory, welche Sicherungslösung für Ihre Anforderungen am geeignetsten ist.