DIN 916
DIN 916 bezeichnet einen speziellen Typ von Schrauben, der in der Befestigungstechnik eine wichtige Rolle spielt. Es handelt sich dabei um sogenannte Gewindestifte mit Innensechskant und Ringschneide, umgangssprachlich oft auch Madenschrauben genannt. Diese kleinen, kopflosen Schrauben sorgen für zuverlässige Verbindungen in Maschinen und Geräten, da sie vollständig im Bauteil versenkt werden können und dennoch einen festen Halt bieten. Für industrielle Anwender und Profis ist die Norm DIN 916 daher ein Garant für passgenaue und sichere Schraubverbindungen, die in der Praxis präzises Fixieren und einfaches Justieren ermöglichen.
Spezifikationen
Ein Gewindestift nach DIN 916 ist eine Schraube ohne Kopf, die über die gesamte Länge mit metrischem Gewinde versehen ist. An einem Ende befindet sich eine Innensechskant-Vertiefung als Antrieb, mit der der Gewindestift mittels eines Sechskantschlüssels (Inbusschlüssel) eingedreht wird. Das besondere Merkmal ist die Ringschneide am gegenüberliegenden Ende: Diese hat eine ringförmige Vertiefung, wodurch ein scharfer Rand entsteht. Beim Festziehen schneidet sich dieser ringförmige Schneidrand leicht in das Gegenmaterial ein und sorgt so für erhöhten Grip, ohne das Material so punktuell zu belasten wie eine Kegelspitze.
DIN 916 Gewindestifte besitzen in der Regel ein normales Rechtsgewinde (Regelgewinde) in Größen von sehr klein (z.B. M1.6) bis hin zu größeren Durchmessern (etwa M24), mit Längen je nach Durchmesser abgestimmt. Üblicherweise bestehen sie aus gehärtetem Stahl der Härteklasse 45H (entspricht etwa 45 HRC), was für hohe Festigkeit und Verschleißfestigkeit sorgt. Stahl-Gewindestifte sind oft blank (unbeschichtet) oder verzinkt zum Korrosionsschutz erhältlich. Alternativ gibt es DIN 916 Schrauben auch in Edelstahl – meist in A2 (rostfreier Edelstahl für allgemeine Anwendungen) oder A4 (säure- und seewasserbeständiger Edelstahl) – für Umgebungen, die einen hohen Korrosionsschutz erfordern. Wichtig zu wissen: Die deutsche Norm DIN 916 ist technisch gleichwertig mit der internationalen Norm ISO 4029, sodass entsprechende Schrauben austauschbar sind.
Hinweis: Neben DIN 916 gibt es weitere Gewindestift-Normen mit unterschiedlichen Spitzenformen. Zum Beispiel definiert DIN 913 Gewindestifte mit flachem Ende, und DIN 914 beschreibt Gewindestifte mit Kegelspitze. Diese Alternativen kommen zum Einsatz, wenn eine andere Wirkungsweise der Spitze gewünscht ist (flache Anlage oder tiefer Punktgriff). Fabory bietet all diese Varianten an, sodass Sie für jede Anwendung die passende Schraube finden.
Vorteile
Die Verwendung von DIN 916 Gewindestiften bietet in der Praxis mehrere Vorteile für industrielle Anwender:
- Platzsparendes Befestigen: Da Gewindestifte keinen Kopf haben, schließen sie bündig oder versenkt mit der Oberfläche ab. Dadurch ragen keine Schraubenköpfe heraus – ideal, wenn Bauteile glatt bleiben sollen oder wenig Einbauraum vorhanden ist.
- Fester Halt durch Ringschneide: Die Ringschneide am Schraubenende sorgt für einen sicheren Grip. Sie gräbt sich beim Anziehen leicht in die Oberfläche des Gegenstücks ein und verhindert so wirksam ein Verrutschen oder Mitdrehen des fixierten Teils.
- Einfache Justierung: Mit dem Innensechskant-Antrieb lassen sich DIN 916 Madenschrauben präzise anziehen und auch wieder lösen. Dies erlaubt ein genaues Einstellen oder Justieren von Bauteilen (z.B. das Ausrichten eines Zahnrads auf einer Welle) mit handelsüblichen Innensechskantschlüsseln.
- Standardisiert und kompatibel: Als genormtes Verbindungselement bietet DIN 916 hohe Austauschbarkeit. Schrauben nach dieser Norm passen in entsprechend gefertigte Gewindebohrungen und erfüllen definierte Qualitätskriterien. Das vereinfacht die Beschaffung und gewährleistet eine verlässliche Leistung im Einsatz.
- Vielseitige Materialauswahl: Durch verschiedene Materialien und Beschichtungen – von gehärtetem Stahl 45H für höchste Festigkeit bis zu Edelstahl A2/A4 für Korrosionsbeständigkeit – kann der passende Gewindestift für die jeweilige Umgebung gewählt werden. So profitieren Sie stets von optimaler Haltbarkeit.
Anwendungen und Anwendungstipps
DIN 916 Gewindestifte kommen in vielen Bereichen zum Einsatz, wo zwei Teile gegeneinander fixiert werden sollen, ohne dass ein Schraubenkopf stört. Typische Anwendungen sind unter anderem:
- Maschinen- und Anlagenbau: Fixieren von Zahnrädern, Riemenscheiben, Kupplungen oder Stellringen auf Wellen, damit diese sich nicht verdrehen oder verschieben.
- Geräte- und Apparatebau: Befestigung von Knöpfen, Hebeln oder Einstellschrauben, z.B. in Messgeräten, Werkzeugmaschinen oder Elektromotoren, bei denen exakte Positionierung wichtig ist.
- Möbel- und Beschlagtechnik: Verankerung von Türgriffen oder Möbelbeschlägen auf Vierkantstiften – hier sind Madenschrauben weit verbreitet, um Griffe festzuklemmen, ohne äußerlich sichtbar zu sein.
- Wartung und Reparatur: Als Stellschrauben zum Justieren von beweglichen Teilen (z.B. Feinjustierung in Mechaniken) oder als temporäre Fixierungslösungen, wenn Bauteile gegeneinander geklemmt werden müssen.
Tipps für die Verwendung: Achten Sie darauf, die richtige Länge des Gewindestifts zu wählen, sodass er bündig im Werkstück sitzt und nicht übersteht. Ziehen Sie den Gewindestift mit dem passenden Innensechskantschlüssel fest, aber mit Gefühl an – übermäßiges Drehmoment ist zu vermeiden, da der Antrieb innen liegt und sehr hohe Kräfte die Schraube oder das Gewinde beschädigen könnten. Eine vorsichtige Drehung reicht in der Regel aus, damit die Ringschneide greift und das Teil sicher hält. Für Anwendungen mit starken Vibrationen kann es sinnvoll sein, eine Schraubensicherung (z.B. mittelfester Klebstoff für Gewinde) aufzutragen oder einen zweiten Gewindestift als Kontersicherung zu verwenden. Beachten Sie, dass Gewindestifte primär für Druck- bzw. Klemmverbindungen konzipiert sind – sie sollten nicht als tragende Schrauben für große Zug- oder Scherkräfte eingesetzt werden. Bei korrekter Anwendung gewährleisten DIN 916 Gewindestifte jedoch eine dauerhafte, unauffällige Fixierung von Bauteilen.
Kontakt zu Fabory
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FAQ
Was ist ein Gewindestift DIN 916?
DIN 916 beschreibt eine Schraube ohne Kopf (Gewindestift) mit Innensechskant-Antrieb und ringförmiger Spitze (Ringschneide). Einfach ausgedrückt: Ein Gewindestift DIN 916 – umgangssprachlich Madenschraube – ist dafür gedacht, zwei Teile durch Anpressdruck zu fixieren. Durch die Ringschneide am Ende gräbt sich der Stift beim Anziehen leicht in das Gegenstück und hält es in Position. Diese Norm stellt sicher, dass Maße und Eigenschaften solcher Schrauben einheitlich sind, damit sie austauschbar und zuverlässig in der Anwendung sind.
Wofür werden DIN 916 Madenschrauben verwendet?
Gewindestifte nach DIN 916 kommen immer dann zum Einsatz, wenn ein Bauteil auf oder in einem anderen gegen Verschieben gesichert werden soll. Zum Beispiel werden sie verwendet, um ein Zahnrad auf einer Welle festzuklemmen oder einen Türgriff auf seinem Vierkantstift zu arretieren. Überall dort, wo kein Schraubenkopf vorstehen darf oder wo eine feine Justierung gefragt ist, sind diese Madenschrauben ideal. Sie halten Bauteile durch Reibung und Druck in Position, lassen sich bei Bedarf aber auch wieder leicht lösen oder neu justieren.
Sind DIN 916 Gewindestifte in Edelstahl erhältlich?
Ja, Schrauben nach DIN 916 gibt es auch in Edelstahlausführung. Fabory bietet DIN 916 Gewindestifte sowohl in rostfreiem Edelstahl A2 (für den allgemeinen Gebrauch, z.B. im Maschinenbau oder bei Außeneinsatz mit normaler Umgebung) als auch in Edelstahl A4 (für hohe Korrosionsbeständigkeit, z.B. in maritimer Umgebung oder bei Chemikalieneinwirkung) an. Edelstahl-Madenschrauben sind ideal, wenn Korrosion verhindert werden soll. Daneben sind DIN 916 Schrauben natürlich in gehärtetem Stahl (45H) verfügbar, der eine sehr hohe Festigkeit aufweist. Welche Materialausführung am besten geeignet ist, hängt von Ihrer Anwendung ab – bei Fabory finden Sie beide Varianten in diversen Größen.
Was bedeutet die Angabe 45H bei DIN 916 Schrauben?
Die Kennzeichnung 45H bei DIN 916 Gewindestiften bezieht sich auf die Härteklasse des Stahls. Konkret bedeutet 45H, dass der Schraubenwerkstoff auf etwa 45 HRC (Rockwell-Härte) gehärtet ist – das entspricht ungefähr 450 HV in Vickers-Härte. Diese Härtung macht den Gewindestift besonders widerstandsfähig gegen Verformung und Verschleiß. In der Praxis sorgt ein 45H-Stahlstift dafür, dass der Innensechskant-Antrieb und die Ringschneide auch bei festem Anziehen formstabil bleiben und über lange Zeit ihre Funktion erfüllen. Kurz gesagt: 45H steht für einen hochfesten Stahl, wie er für Madenschrauben üblich ist. Zum Vergleich haben Edelstahlschrauben eine niedrigere Härte (sie sind weicher), was für viele Zwecke ausreichend ist, aber bei sehr harten Gegenmaterialien kann der 45H-Stahl Vorteile bieten.
Was ist der Unterschied zwischen DIN 916 und DIN 913?
Sowohl DIN 916 als auch DIN 913 definieren Gewindestifte mit Innensechskant, unterscheiden sich jedoch in der Spitzenform. Ein DIN 916 Gewindestift besitzt eine Ringschneide (eine vertiefte, ringförmige Kante am Schraubenende). Ein DIN 913 Gewindestift hingegen hat ein flaches Ende ohne Spitze. Die Wahl hängt vom Anwendungsfall ab: Die Ringschneide bei DIN 916 sorgt für mehr Halt, da sie sich beim Anziehen ins Gegenmaterial drückt – ideal, wenn ein Bauteil absolut rutschfest fixiert werden muss. Die flache Spitze bei DIN 913 wird verwendet, wenn die Oberfläche des Gegenstücks nicht beschädigt oder eingedrückt werden soll. Zudem sind flache Enden vorteilhaft, wenn der Stift auf eine ebene Fläche drücken soll. Beide Typen sind bei Fabory erhältlich, sodass Sie je nach Bedarf die passende Variante einsetzen können.