DIN 472
DIN 472 Sicherungsringe für Bohrungen sind unverzichtbare Verbindungselemente im Maschinenbau und in der Industrie. Diese kleinen, ringförmigen Bauteile verhindern zuverlässig, dass Bauteile axial aus Bohrungen herausrutschen oder sich verschieben. Als Normteil garantieren DIN-472-Ringe eine einheitliche Qualität und Passform – unabhängig vom Hersteller. Ihre Bedeutung liegt in der Sicherung von Baugruppen: Ohne sie würden z.B. Lager, Bolzen oder Achsen in Gehäusen nicht fest an Ort und Stelle bleiben, was die Funktionssicherheit gefährden könnte. Durch die Standardisierung nach DIN 472 können Anwender weltweit auf kompatible und austauschbare Sicherungsringe zurückgreifen, was Wartung und Konstruktion erheblich erleichtert. (Zur Einordnung: Für Wellen und Achsen gibt es das Gegenstück DIN 471 – äußere Sicherungsringe für Wellen. Beide Normen zusammen decken die meisten Anforderungen für axiale Sicherungen ab.)
Spezifikationen
Definition und Aufbau: Ein DIN-472-Sicherungsring (auch Seegerring genannt) ist ein flacher, meist aus Federstahl gestanzter Ring in Form eines offenen Kreisrings. Charakteristisch sind die kleinen Greiflöcher an den Enden, die das Ein- und Ausbau mit einer speziellen Zange ermöglichen. Der Ring wird in eine umlaufende Nut innerhalb einer Bohrung eingesetzt und sitzt dort federnd gespannt. So sichert er Bauteile wie Bolzen, Stifte oder Lager innerhalb eines Gehäuses axial gegen Herausfallen.
Material und Ausführungen: Typischerweise bestehen Sicherungsringe nach DIN 472 aus gehärtetem Federstahl für hohe mechanische Belastbarkeit. Die Oberfläche ist oft phosphatiert (schwarz) oder verzinkt, um Korrosion vorzubeugen. Für korrosive Umgebungen oder besondere Anforderungen sind auch Varianten aus nichtrostendem Edelstahl erhältlich (z.B. Werkstoff 1.4122/1.4021 bei Fabory). Diese Edelstahlausführungen bieten einen hohen Rostschutz, wodurch sie sich z.B. im Außenbereich oder in der Lebensmittel- und Chemieindustrie bewähren. Die DIN 472 Norm definiert präzise Maße sowohl für den Ring (z.B. Dicke, Durchmesser) als auch für die zugehörige Nut im Werkstück, damit ein optimaler Sitz und eine sichere Kraftübertragung gewährleistet sind. Das Größenspektrum ist breit: Es reicht von sehr kleinen Durchmessern (einige Millimeter Bohrungs-Ø) bis zu großen Abmessungen von über 100 mm. Dadurch lässt sich für nahezu jede Bohrungsgröße der passende Sicherungsring finden. Wichtig ist, immer die zur Bohrung passende Nennweite zu wählen – der Ringdurchmesser muss exakt auf den Bohrlochdurchmesser abgestimmt sein, damit die Sicherung korrekt funktioniert.
Vorteile von DIN-472-Sicherungsringen
Zuverlässige Sicherung: DIN-472-Ringe bieten eine hohe Haltekraft und können beträchtliche axiale Lasten aufnehmen. Selbst bei Vibrationen oder schnellen Bewegungen bleiben korrekt montierte Ringe sicher in ihrer Nut und halten das Bauteil an Ort und Stelle. Dies erhöht die Betriebssicherheit von Maschinen und verhindert teure Ausfälle.
Standardisierung und Austauschbarkeit: Durch die Normierung nach DIN sind Maße und Toleranzen dieser Sicherungsringe klar festgelegt. Für Kunden bedeutet das: Ein DIN-472-Ring eines Herstellers passt genauso gut wie der eines anderen. Diese Austauschbarkeit vereinfacht Wartung und Beschaffung erheblich – Ersatzteile sind leicht verfügbar und müssen nicht teuer maßgefertigt werden. Zudem können Konstrukteure dank Normteilen weltweit bewährte Lösungen einsetzen, was Entwicklungszeit spart.
Einfache Montage: Die Handhabung von Sicherungsringen ist mit dem richtigen Werkzeug unkompliziert. Mit speziellen Sicherungsringzangen lassen sie sich schnell einsetzen oder entfernen, ohne zusätzliche Befestigungsteile wie Schrauben, Muttern oder Unterlegscheiben. Dadurch bieten sie eine platzsparende Lösung für axiale Fixierungen. In engen Bauräumen, wo kein Platz für Schraubverbindungen ist, sind Sprengringe ideal.
Vielseitige Ausführungen: Fabory führt DIN-472-Ringe in verschiedenen Materialien und Beschichtungen – etwa federstahlblank, phosphatiert oder rostfrei – sodass für jeden Einsatzfall eine passende Option erhältlich ist. So profitieren Kunden von genau der richtigen Mischung aus Festigkeit und Korrosionsschutz für ihre Anwendung.
Kosteneffizienz: Schließlich sind Sicherungsringe günstige Massenteile, die jedoch eine große Wirkung haben. Ihre einfache Form und Montage sparen Zeit bei der Fertigung und Instandhaltung. Gleichzeitig erhöhen sie die Lebensdauer von Baugruppen, indem sie ungewollte Bewegungen verhindern – ein kleiner Kostenbeitrag mit großem Nutzen.
Anwendungen und Verwendungstipps
Typische Anwendungsbereiche: DIN-472-Sicherungsringe kommen in nahezu allen Branchen zum Einsatz, wo Bauteile innerhalb einer Bohrung gesichert werden müssen. Häufig findet man sie:
- Maschinenbau und Anlagenbau: Zur Fixierung von Wälzlagern, Zahnrädern oder Buchsen in Gehäusen. Beispielsweise werden Lager in Bohrungen von Getriebe- oder Motorengehäusen oft mit solchen Ringen axial gehalten.
- Automobil- und Fahrzeugtechnik: In Achsgehäusen, Getrieben und Kupplungen sichern sie Bolzen und Lager. Auch im Nutzfahrzeugbau (LKW, Trailer) sind sie gängige Elemente, um Verbindungen vibrationsfest zu machen.
- Hydraulik und Pneumatik: In Zylindern und Ventilen halten sie Kolben, Ventilteller oder Federn in Position, damit diese bei Druckwechseln nicht verrutschen.
- Elektromotoren und Gerätebau: Dort fixieren sie z.B. Rotoren auf Wellen innerhalb des Motorgehäuses (hier werden oft äußere Ringe nach DIN 471 auf der Welle und innere Ringe nach DIN 472 im Gehäuse kombiniert eingesetzt).
- Allgemeiner Apparatebau: Überall, wo ein Bauteil in einer Bohrung befestigt wird – von Haushaltsgeräten bis zu Landmaschinen – sorgen Sicherungsringe für eine einfache und sichere Montage.
Tipps für Montage und Gebrauch:
- Passende Größe wählen: Achten Sie stets darauf, den richtigen Ringdurchmesser zur Bohrung zu verwenden. Die Nenngröße des Rings entspricht dem Bohrungsdurchmesser, in den er eingesetzt wird. Zu große oder zu kleine Ringe würden nicht sicher halten. Im Zweifel hilft ein Blick in die Normtabelle oder die Produktbeschreibung von Fabory, um den korrekten Ring zu bestimmen.
- Richtiges Werkzeug nutzen: Verwenden Sie zum Ein- und Ausbau eine geeignete Sicherungsringzange mit passenden Spitzen. Falsches Werkzeug (z.B. Schraubendreher) kann den Ring verbiegen oder wegschnellen lassen – Verletzungsgefahr! Mit der Zange lassen sich die Ringösen sicher greifen, der Ring kontrolliert auseinander spreizen und in die Nut einsetzen.
- Sorgfältige Montage: Stellen Sie sicher, dass der Ring vollständig in der Nut sitzt. Ein nicht ganz eingerasteter Ring kann bei Belastung abspringen. Prüfen Sie nach der Montage durch leichtes Drehen oder Bewegen des Rings, ob er frei in der Nut sitzt.
- Wartung und Wiederverwendung: Bei Inspektionen sollten Sicherungsringe auf Risse, Verformungen oder Verschleiß geprüft werden. Leicht beschädigte Ringe tauscht man besser aus – sie kosten wenig und ein neuer Ring gewährleistet wieder volle Sicherheit. Viele Federstahlringe können zwar mehrfach verwendet werden, aber nur, solange sie ihre Form und Spannkraft behalten haben.
- Umgebungsbedingungen beachten: Wählen Sie das Material passend zur Umgebung. In feuchter oder korrosiver Umgebung empfiehlt sich ein Edelstahl-Sicherungsring, in normaler Umgebung reicht meist phosphatierter Federstahl. Bei hohen Temperaturen oder speziellen Medien fragen Sie gern bei Fabory nach geeigneten Optionen.
Durch Beachtung dieser Hinweise stellen Sie sicher, dass DIN-472-Ringe ihre Aufgabe optimal erfüllen und langfristig für Sicherheit sorgen.
Kontaktieren Sie Fabory
Haben Sie Fragen zur Auswahl des richtigen Sicherungsrings oder benötigen Sie Hilfe bei speziellen Anforderungen? Das Experten-Team von Fabory berät Sie gern. Mit jahrzehntelanger Erfahrung im Bereich Verbindungselemente helfen wir Ihnen, die optimale Lösung für Ihre Anwendung zu finden – sei es die passende Größe, das richtige Material oder ein alternatives Befestigungselement. Treten Sie einfach mit uns in Kontakt per Telefon oder E-Mail, um eine fachkundige Beratung zu erhalten.
Als Fabory-Kunde profitieren Sie zudem von einem umfassenden Service. Sie sind noch kein Kunde? Registrieren Sie sich jetzt auf unserer Website, um Zugang zu exklusiven Vorteilen zu erhalten: Sie können rund um die Uhr online bestellen, Ihre individuellen Nettopreise einsehen und bequem auf frühere Bestellungen zugreifen. Zusätzlich lassen sich persönliche Warenlisten erstellen, um häufig benötigte Artikel schneller zu finden. Die Registrierung ist kostenlos und in wenigen Minuten erledigt – starten Sie noch heute und sichern Sie sich diese Vorteile.
FAQ zu DIN 472 Sicherungsringen
Was ist ein DIN-472-Sicherungsring?
Ein DIN-472-Sicherungsring ist ein standardisierter Innen-Sprengring für Bohrungen. Er wird in eine Nut innerhalb einer Bohrung eingesetzt und hält dort z.B. Lager, Bolzen oder andere Bauteile axial in Position. Durch die DIN-Norm 472 sind Abmessungen und Materialeigenschaften genau festgelegt, sodass jeder Ring nach dieser Norm die gleiche Funktion zuverlässig erfüllen kann.
Wie unterscheidet sich DIN 472 von DIN 471?
Beide Normen beschreiben Sprengringe, jedoch für unterschiedliche Einsatzorte. DIN 472 gilt für Innenringe in Bohrungen, während DIN 471 Sicherungsringe für Außennuten auf Wellen regelt. Einfach gesagt: DIN 472 sichert Bauteile in einem Loch, DIN 471 sichert sie auf einer Welle oder Achse. Oft werden beide Ringtypen kombiniert eingesetzt – z.B. hält ein DIN-471-Ring ein Lager auf der Welle, während ein DIN-472-Ring das Lager im Gehäuse sichert. Beide Normteile sind in Aufbau und Handhabung ähnlich, unterscheiden sich aber in ihren Maßen, da Bohrungsringe etwas anders geformt sind als Wellenringe.
Welche Größen und Materialien sind bei Fabory erhältlich?
Fabory bietet DIN-472-Ringe in vielen gängigen Größen an, passend für eine breite Spanne von Bohrungsdurchmessern (typischerweise von ca. 8 mm bis über 100 mm, je nach Bedarf auch größer). Im Sortiment finden Sie sowohl Federstahlringe (Standardausführung, schwarz phosphatiert oder verzinkt) als auch Edelstahlringe für höhere Korrosionsbeständigkeit. Jede Größe ist gemäß Norm exakt gefertigt, sodass sie präzise in die entsprechende Nut passt. Wenn Sie eine bestimmte Abmessung suchen, können Sie auf der Fabory-Produktseite bequem nach Durchmesser filtern und das gewünschte Material auswählen.
Wie montiert man einen Sicherungsring in eine Bohrung?
Zunächst benötigen Sie eine passende Sicherungsringzange. Setzen Sie die Spitzen der Zange in die zwei Löcher am offenen Ende des Rings ein. Drücken Sie die Zange vorsichtig, um den Ring so weit wie nötig zu spreizen, und führen Sie ihn in die Nut der Bohrung ein. Lösen Sie die Zange langsam, damit sich der Ring in die Nut entspannen kann. Achten Sie darauf, nicht übermäßig zu spreizen, da der Ring sich sonst plastisch verformen könnte. Nach dem Loslassen sollte der Ring fest in der Nut sitzen. Zum Entfernen gehen Sie umgekehrt vor: Mit der Zange den Ring fassen, leicht zusammendrücken und aus der Nut heben. Wichtig: Immer Schutzbrille tragen, falls der Ring versehentlich herausspringt. Mit etwas Übung ist die Montage schnell und sicher erledigt.
In welchen Fällen sollte ich einen Sicherungsring austauschen?
Sicherungsringe sind robust, aber nicht unzerstörbar. Sie sollten einen Ring austauschen, wenn er Anzeichen von Verschleiß, Verformung oder Rissen zeigt – etwa nach vielfachem Aus- und Einbau oder nach extremer Belastung. Ein nachgebogener oder ermüdeter Ring könnte im Einsatz versagen. Auch bei Umrüstungen auf andere Materialien (z.B. Wechsel zu Edelstahl wegen Korrosion) bietet sich ein Austausch an. Da diese Normteile sehr preiswert sind, lohnt es sich kaum, an einem alten Ring festzuhalten: Die Sicherheit der Baugruppe geht vor. Wenn Sie unsicher sind, helfen Ihnen die Fabory-Experten gern bei der Beurteilung oder Auswahl eines Ersatzteils.