Zylinderstifte
Zylinderstifte sind zylinderförmige Verbindungselemente ohne Gewinde, die eine entscheidende Rolle in zahlreichen Industriebereichen spielen. Sie dienen dazu, zwei oder mehr Bauteile präzise zueinander auszurichten und dauerhaft zu fixieren, ohne aufwendige Verschraubungen. Durch ihre einfache, robuste Form bieten Zylinderstifte eine hohe Verbindungsfestigkeit und gewährleisten die maßgenaue Positionierung von Maschinenteilen. Diese unscheinbaren Stifte sorgen so für Zuverlässigkeit und Stabilität in Anwendungen von der Maschinenkonstruktion bis zur Feinmechanik.
Spezifikationen
Definition und Aufbau: Zylinderstifte sind massive, zylindrische Stifte aus Metall, meist Stahl oder Edelstahl. Sie verfügen in der Regel über angefaste Enden (Abschrägungen an den Stirnseiten), was das Einführen in Bohrungen erleichtert. Die Stifte werden ohne Gewinde gefertigt und nach gängigen Normen wie DIN 7 oder DIN 6325 (entspricht ISO-Normen) standardisiert, sodass Durchmesser und Länge exakt definiert sind.
Materialien: Häufig verwendete Materialien sind unlegierter Stahl (für Standardanwendungen) sowie rostfreier Edelstahl für korrosive Umgebungen oder hygienekritische Bereiche. Es gibt außerdem gehärtete Zylinderstifte (z.B. aus gehärtetem Stahl gemäß DIN 6325) für höhere Verschleißfestigkeit und Belastbarkeit. Die Auswahl des Materials richtet sich nach der Anwendung – etwa bietet Edelstahl Schutz vor Rost, während gehärteter Stahl eine hohe Oberflächenhärte für präzise Passungen aufweist.
Abmessungen und Toleranzen: Zylinderstifte sind in vielen Durchmessern und Längen erhältlich, typischerweise von wenigen Millimetern Durchmesser bis zu mehreren Zentimetern Länge. Sie werden mit engen Toleranzen gefertigt, damit sie presspassend in die Bohrungen der Bauteile eingesetzt werden können. Üblich ist z.B. ein Toleranzfeld m6 für den Stiftdurchmesser, was einen leichten Übermaßpassung in einer H7-Bohrung ergibt. Dadurch sitzen die Stifte straff und sichern die Teile formschlüssig gegeneinander. Für besondere Anwendungen existieren Varianten mit Innengewinde an einem Ende (z.B. nach DIN 7979), um das Ausbauen des Stifts zu erleichtern – diese Innengewinde ermöglichen das Ausziehen mittels eines Gewindebolzens, falls der Stift in einer Sacklochbohrung steckt.
Vorteile
Die Verwendung von Zylinderstiften bringt vielfältige Vorteile für industrielle Anwender mit sich:
- Präzise Ausrichtung: Durch ihre passgenaue Form stellen Zylinderstifte sicher, dass Bauteile exakt fluchten und in definierter Position zueinander montiert sind. Dies verhindert Fehlstellungen und sorgt für hohe Maßgenauigkeit im Endprodukt.
- Hohe Belastbarkeit: Einmal eingesetzt, können Zylinderstifte große Scherkräfte aufnehmen und entlasten damit andere Verbindungselemente (z.B. Schrauben) in der Baugruppe. Die feste Fixierung verhindert ein Verdrehen oder Verrutschen der Teile auch bei Vibrationen oder wechselnden Lasten.
- Dauerhafte Verbindung: Da sie ohne Gewinde auskommen, lockern sich Zylinderstifte nicht durch dynamische Beanspruchung. Sie eignen sich ideal für Verbindungen, die selten oder nie gelöst werden müssen – die Konstruktion bleibt langfristig stabil und wartungsarm.
- Einfache Konstruktion: Zylinderstifte sind einfach aufgebaut und leicht zu installieren. Es sind keine komplizierten Bauteile nötig – eine präzise Bohrung genügt. Dies vereinfacht die Konstruktion und reduziert die Montagezeit. Gleichzeitig sind die Stifte kostengünstig und in standardisierten Größen jederzeit verfügbar.
- Vielseitige Einsetzbarkeit: Durch verschiedene Materialien und Ausführungen (z.B. rostfrei, gehärtet) lassen sich Zylinderstifte an unterschiedlichste Anforderungen anpassen. Ob im Maschinenbau, Fahrzeugbau oder in elektronischen Geräten – die Flexibilität dieses Verbindungselements ermöglicht den Einsatz in nahezu jeder Branche.
Anwendungen und Verwendungstipps
Typische Anwendungsbereiche: Zylinderstifte kommen überall dort zum Einsatz, wo präzise und sichere Verbindungen gefordert sind. Im Maschinen- und Anlagenbau werden sie beispielsweise verwendet, um Getriebegehäuse oder Motorenteile exakt zueinander auszurichten. In der Automobilindustrie dienen Zylinderstifte oft als Positionierstifte bei Baugruppen, damit Bohrungen und Bauteile beim Verschrauben genau fluchten. Auch im Werkzeug- und Formenbau (z.B. bei Spritzgussformen oder Presswerkzeugen) sind sie unerlässlich: Dort halten sie Formeinsätze in Position, damit bei jedem Schließen des Werkzeugs perfekte Wiederholgenauigkeit gewährleistet ist. Selbst in der Möbelmontage oder im Holzbau kennt man das Prinzip – Holzdübel als Verbindungshilfen funktionieren nach dem gleichen Grundgedanken wie metallische Zylinderstifte, um Bauteile sauber auszurichten.
Praktische Tipps für die Verwendung: Bei der Montage von Zylinderstiften ist auf einige Punkte zu achten, um optimale Ergebnisse zu erzielen:
- Bohrungsqualität: Stellen Sie sicher, dass die aufzunehmenden Bohrungen sauber gefertigt sind (idealerweise reibungslos/reamer-geführt für genaue Passung). Entgraten Sie die Bohrungskanten, damit der Stift nicht verkantet und leichter eingepresst werden kann.
- Einbau: Führen Sie den Zylinderstift mit gleichmäßigem Druck in die Bohrung ein. Am besten nutzt man eine geeignete Presse oder einen Schonhammer, um Beschädigungen zu vermeiden. Durch die Fasen am Stiftende lässt sich der Stift leichter ansetzen. Nicht verkanten: Achten Sie darauf, den Stift gerade einzusetzen, damit er nicht klemmt.
- Demontage: Soll eine Verbindung später doch einmal gelöst werden, gehen Sie behutsam vor. Wenn der Stift durchgesteckt ist (durchgehende Bohrung), kann er mit einem Austreiber oder Dorn von der Rückseite ausgetrieben werden. Befindet sich der Stift in einer Sackbohrung, empfiehlt sich die Verwendung von Innengewinde-Zylinderstiften (mit Ausziehgewinde) oder speziellen Ausziehwerkzeugen, um den Stift herauszuziehen.
- Alternativen prüfen: Für Verbindungen, die häufiger gelöst werden müssen, kann der Einsatz von konischen Stiften sinnvoll sein. Solche Kegelstifte haben eine kegelige Form und lassen sich durch ihren konischen Sitz leichter wieder entfernen. Ebenso bieten Feder-Spannstifte eine Alternative, wenn eine elastische Fixierung gewünscht ist – Spannstifte (auch Federhülsen genannt) sind hohle, geschlitzte Stifte, die sich beim Einbau zusammendrücken und ohne präzises Reiben der Bohrung auskommen. Je nach Anforderung können diese Alternativen die bessere Wahl sein, stehen aber komplementär zu Zylinderstiften im Fabory Sortiment zur Verfügung.
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FAQ Zylinderstifte
Was ist ein Zylinderstift?
Ein Zylinderstift ist ein massiver, zylindrischer Metallstift ohne Gewinde, der als Verbindungs- und Positionierelement dient. Er wird in passend gebohrte Löcher eingepresst, um zwei oder mehr Bauteile formschlüssig miteinander zu verbinden und exakt zueinander auszurichten.
Wofür werden Zylinderstifte verwendet?
Zylinderstifte werden überall dort verwendet, wo Bauteile präzise fixiert werden müssen. Typische Anwendungsfälle sind der Maschinenbau (Ausrichten von Gehäuseteilen, Lagern, Flanschen), die Automobilindustrie (Positionierung von Montageteilen) und der Werkzeugbau (Fixierung von Formeinsätzen). Sie sorgen dafür, dass Teile bei Montage und Betrieb nicht verrutschen oder sich verdrehen.
Welche Varianten von Zylinderstiften gibt es?
Es gibt Zylinderstifte in verschiedenen Materialien und Ausführungen. Am gängigsten sind Stahlstifte (blank oder gehärtet) sowie Edelstahlstifte (für Rostbeständigkeit). Hinsichtlich Normen unterscheidet man z.B. ungeshärtete Zylinderstifte nach DIN 7 / ISO 2338 und gehärtete Präzisionsstifte nach DIN 6325 / ISO 8734. Außerdem existieren Sonderformen wie Zylinderstifte mit Innengewinde (zum leichten Entfernen) oder solche mit unterschiedlichen Toleranzklassen (m6, h6) je nach gewünschtem Sitz.
Wie entfernt man einen eingesetzten Zylinderstift?
Um einen Zylinderstift zu entfernen, nutzt man idealerweise einen Durchschlag (Austreiber): Von der gegenüberliegenden Seite wird der Stift mit sanften Hammerschlägen ausgetrieben. Bei blind gebohrten Löchern – wenn also kein Durchschlagen möglich ist – greift man am besten zu Zylinderstiften mit Innengewinde, in die ein Abziehhaken oder eine Schraube eingedreht werden kann, um den Stift herauszuziehen. Alternativ kann ein spezielles Ausziehwerkzeug verwendet werden, das den Stift sicher herauszieht, ohne umliegende Bauteile zu beschädigen.