Innensechskant-Zylinderschrauben
Innensechskant-Zylinderschrauben – umgangssprachlich auch Inbus-Schrauben genannt – gehören zu den am häufigsten verwendeten Verbindungselementen in Industrie und Handwerk. Es handelt sich dabei um Schrauben mit zylindrischem Kopf, in den ein sechseckiges Innenprofil eingearbeitet ist. Dieses Innen-Sechskantprofil ermöglicht das Anziehen mit einem passenden Sechskantschlüssel (Allen-Key) und bietet gegenüber anderen Schraubentypen wichtige Vorteile. Im industriellen Umfeld spielen Innensechskant-Zylinderschrauben eine bedeutende Rolle, da sie hochfeste Verbindungen ermöglichen und durch ihren kompakten Kopf konstruktive Platzersparnis bieten. Fabory unterstützt seine Kunden mit einem breiten Sortiment an Innensechskant-Zylinderschrauben in diversen Abmessungen und Ausführungen – ideal für unterschiedlichste Anwendungen von der Maschinenmontage bis zur Elektronikfertigung.
Spezifikationen
Materialien: Innensechskant-Zylinderschrauben bestehen überwiegend aus legiertem Stahl oder Edelstahl. Stahlvarianten werden meist zum Korrosionsschutz schwarz brüniert oder verzinkt (galvanisch beschichtet) angeboten. Für hochkorrosive Umgebungen sind rostfreie Edelstahlausführungen in A2 (Chrom-Nickel-Stahl) oder A4 (säurebeständiger Stahl) verfügbar. Daneben gibt es Spezialausführungen etwa aus Aluminium oder Messing für besondere Anforderungen.
Festigkeitsklassen: Standard-Stahlschrauben dieses Typs werden in den Güteklassen 8.8, 10.9 und 12.9 gefertigt. Diese Zahlen geben die Zugfestigkeit und Streckgrenze des Materials an. Je höher die Klasse, desto höher die Belastbarkeit – Schrauben der Klasse 12.9 erlauben z.B. die höchsten Anzugsmomente und werden für anspruchsvolle Verbindungen genutzt. Edelstahl-Schrauben werden oft mit Bezeichnungen wie A2-70 oder A4-80 klassifiziert, was ebenfalls auf ihre Festigkeit (hier ca. 700 bzw. 800 N/mm² Zugfestigkeit) hinweist.
Normen: Innensechskant-Zylinderschrauben sind genormt – ursprünglich nach DIN 912, heute nach DIN EN ISO 4762. Diese Norm legt alle wichtigen Maße und Anforderungen fest, damit Schrauben unterschiedlicher Hersteller austauschbar sind. So sind beispielsweise Kopfgröße, Schlüsselfläche (Innen-Sechskantgröße) und Gewindeabmessungen klar definiert. Für spezielle Varianten existieren weitere Normen (z.B. DIN 7984 für niedrige Köpfe), doch DIN 912 / ISO 4762 deckt den Großteil der üblichen Zylinderschrauben mit Innensechskant ab.
Kopfform: Der Schraubenkopf ist zylinderförmig mit flacher Oberseite und innenliegendem Sechskant. Im Vergleich zu einer gleichgroßen Sechskantschraube (Außensechskant) hat der Zylinderkopf einen kleineren Durchmesser, dafür aber eine etwas größere Höhe. Dies ermöglicht eine platzsparende Anordnung mehrerer Schrauben nahe beieinander. Bei Bedarf kann der Kopf in einer passend gesenkten Bohrung bündig versenkt werden, sodass keine Teile überstehen – ideal für eine glatte Oberfläche und geringe Verletzungsgefahr.
Gewinde: In der Regel verfügen diese Schrauben über ein metrisches ISO-Gewinde (Regelgewinde nach DIN 13). Größere Abmessungen sind häufig mit Teilgewinde versehen: kürzere Schrauben sind meist bis zum Kopf vollgewindig, während längere ab einem bestimmten Längen-Durchmesser-Verhältnis einen glatten Schaft unter dem Kopf aufweisen. Für spezielle Anwendungen (etwa im Maschinenbau oder der Automobilindustrie) sind auch Feingewinde-Varianten erhältlich, beispielsweise M12 x 1,5 statt M12 x 1,75. Diese erlauben eine noch feinere Justierung der Klemmkraft und sichern die Verbindung bei dynamischen Belastungen besser, erfordern jedoch passendes Gegenstück (Mutter oder Gewindeloch mit entsprechendem Feingewinde).
Vorteile
- Platzersparnis & bündiger Kopf: Durch den vergleichsweise kleinen Kopfdurchmesser können Innensechskant-Schrauben auch bei beengtem Bauraum eingesetzt werden. Der Schraubenkopf ragt kaum seitlich hinaus und kann in einer Senkbohrung komplett versenkt werden, sodass keine Teile überstehen. Das ermöglicht kompakte Konstruktionen und minimiert zugleich die Verletzungsgefahr sowie das Risiko, mit Kleidung oder Kabeln hängen zu bleiben.
- Hohe Festigkeit & Tragfähigkeit: Innensechskant-Zylinderschrauben aus hochfestem Stahl (Klasse 10.9 oder 12.9) sind äußerst zugfest und drehmomentbeständig. Sie erlauben ein Anziehen mit hohem Drehmoment, ohne dass der Antrieb ausleiert oder der Kopf beschädigt wird. Damit lassen sich Verbindungen sehr fest spannen, was in vielen Fällen bedeutet, dass weniger Schrauben benötigt werden, um eine Konstruktion sicher zu verbinden. Weniger benötigte Schrauben bedeuten auch geringeres Gesamtgewicht und oft niedrigere Kosten pro Verbindungspunkt.
- Einfache, sichere Montage: Der Innen-Sechskant stellt sicher, dass nur der passende Schlüssel verwendet werden kann – dieser greift formschlüssig und sitzt rutschfest in der Schraube. Im Vergleich zu Schlitz- oder Kreuzschlitzantrieben ist ein Runddrehen (Durchdrehen) seltener, was die Montage erleichtert. Auch an schwer zugänglichen Stellen (z.B. tief in einer Bohrung oder nahe angrenzenden Bauteilen) lassen sich Innensechskant-Schrauben mit Winkelschlüsseln oder passenden Bits bequem anziehen. Ein weiterer Vorteil ist, dass kein Schraubenschlüssel von außen ansetzen muss – es wird also kein Platz um den Kopf für ein Werkzeug wie bei Außensechskant-Schrauben benötigt.
- Vielseitigkeit: Diese Schrauben sind in zahlreichen Größen und Längen verfügbar – von sehr kleinen Durchmessern (M1.6, M3 etc. in Elektronik und Feinmechanik) bis zu großen Abmessungen (M20 und größer) für den Stahlbau. Ebenso gibt es verschiedene Kopfhöhen (Standard oder niedriger Kopf), Materialien und Oberflächenbeschichtungen. Dadurch eignen sie sich für ein breites Spektrum an Anwendungen, von leichten Aluminiumbaugruppen bis zu hochbelasteten Stahlverbindungen. Ihre unauffällige Optik und der flache Kopf prädestinieren sie außerdem für sichtbare Konstruktionen, bei denen ein ansprechendes Design und eine glatte Oberfläche gewünscht sind (zum Beispiel im Gerätebau oder Möbelbau).
Anwendungen und Tipps
Typische Einsatzbereiche: Innensechskant-Zylinderschrauben sind durch ihre Mischung aus Kompaktheit und Stabilität in vielen Branchen beliebt. Im Maschinen- und Anlagenbau werden sie für die Montage von Gehäusen, Rahmen, Motoren und Vorrichtungen eingesetzt – überall dort, wo belastbare Verschraubungen gefragt sind. In der Fahrzeugtechnik (Automobil- und Nutzfahrzeugbau) nutzt man sie beispielsweise an Motor- und Fahrwerkskomponenten, da sie hohe Kräfte übertragen und auch unter Vibration zuverlässig bleiben. In der Elektrotechnik und Elektronik finden sie Verwendung beim Befestigen von Bauteilen in Geräten oder Schaltschrank-Systemen, wo der bündige Kopf und die einfache Handhabung Vorteile bieten. Selbst im Möbelbau oder bei Freizeitgeräten (Fahrräder, Fitnessgeräte) trifft man auf Innensechskant-Schrauben, da sie sich leicht montieren lassen und ein glattes Erscheinungsbild ermöglichen. Kurz gesagt: Vom Feinmechanik-Bereich bis zur Schwerindustrie – überall dort, wo zuverlässige und platzsparende Schraubverbindungen benötigt werden, kommen diese Verbindungselemente zum Einsatz.
Tipps für Auswahl und Montage: Damit Sie das volle Potenzial von Innensechskant-Schrauben ausschöpfen, hier einige praxisbewährte Hinweise:
- Passende Festigkeitsklasse wählen: Stimmen Sie das Schraubenmaterial auf die Anwendung ab. Für hochbelastete Verbindungen in Stahl empfehlen sich Schrauben der Klasse 10.9 oder 12.9. Bei weniger kritischen Anwendungen oder weicherem Gegenmaterial kann Klasse 8.8 ausreichend sein. Beachten Sie, dass Edelstahl-Schrauben (z.B. A2-70) zwar korrosionsbeständig sind, aber eine geringere Festigkeit als 10.9/12.9-Stahl aufweisen.
- Korrosionsschutz bedenken: Im Außenbereich oder in feuchter Umgebung sollten bevorzugt rostfreie Edelstahlschrauben (A2/A4) oder beschichtete Stahlschrauben verwendet werden. Andernfalls kann sich im Innensechskant-Kopf Wasser sammeln und Rost verursachen, was die Schraube schwächt und das Lösen erschwert. Für den Außeneinsatz bietet Fabory z.B. verzinkte, gecoatete oder Edelstahl-Ausführungen an, die deutlich widerstandsfähiger gegen Witterungseinflüsse sind.
- Richtiges Werkzeug verwenden: Nutzen Sie immer einen passgenauen Innensechskantschlüssel oder Bit der korrekten Größe. Ein exakt sitzendes Werkzeug gewährleistet eine optimale Kraftübertragung und verhindert das „Runddrehen“ des Schraubenkopfes. Abgenutzte oder falsch dimensionierte Werkzeuge können den Innenantrieb beschädigen – tauschen Sie solche Werkzeuge rechtzeitig aus.
- Anzugsverfahren und Sicherung: Ziehen Sie kritische Schraubenverbindungen mit dem vom Hersteller empfohlenen Drehmoment an, um eine ausreichende Vorspannung zu erzielen, ohne die Schraube zu überlasten. Insbesondere bei hochfesten Schrauben lohnt sich die Verwendung eines Drehmomentschlüssels. Wo Vibrationen auftreten (z.B. an Motoren oder bewegten Maschinenkomponenten), sichern Sie die Schraubverbindung zusätzlich – etwa durch Federringe, selbstsichernde Muttern (falls eine Mutter im Spiel ist) oder Schraubensicherungsflüssigkeit. So bleibt die Verbindung auch unter Erschütterungen stabil.
Kontakt zu Fabory
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FAQ Innensechskant-Zylinderschrauben
Was ist eine Innensechskant-Zylinderschraube?
Eine Innensechskant-Zylinderschraube ist eine Schraube mit zylindrischem Kopf, in dessen Mitte sich eine sechseckige Vertiefung befindet. Dieser innere Sechskant (auch Inbus-Antrieb genannt) wird mit einem passenden Sechskantschlüssel bedient. Durch diese Konstruktion kann die Schraube bündig versenkt werden und hohe Drehmomente übertragen, weshalb sie im Maschinenbau und vielen anderen Bereichen sehr beliebt ist. Umgangssprachlich spricht man auch einfach von Innensechskantschrauben oder Inbus-Schrauben.
Welche DIN-Norm gilt für Innensechskant-Schrauben?
Die klassische Norm für Innensechskant-Zylinderschrauben ist DIN 912 – sie definiert Zylinderschrauben mit Innensechskant in metrischen Größen. Allerdings wurde diese Norm zurückgezogen und durch die internationale ISO 4762 ersetzt. Praktisch sind DIN 912 und ISO 4762 identisch in den Abmessungen, sodass Schrauben nach DIN 912 und ISO 4762 austauschbar sind. Wenn also von DIN 912-Schrauben die Rede ist, sind damit im Grunde die heutigen ISO 4762 Schrauben gemeint.
Welche Festigkeitsklassen haben Innensechskant-Schrauben?
Typische Innensechskant-Stahlschrauben werden in den Festigkeitsklassen 8.8, 10.9 und 12.9 angeboten. Schrauben der Klasse 8.8 entsprechen dem Standardstahl mit guter Festigkeit; 10.9 und 12.9 sind aus hochfestem Stahl gefertigt und deutlich belastbarer (Klasse 12.9 hat die höchste Zugfestigkeit). Für spezielle Anwendungen gibt es zudem höher legierte Klassen (z.B. 14.9) sowie Edelstahl-Qualitäten. Edelstahl-Schrauben werden anders bezeichnet (etwa A2-70, A4-80) und erreichen in der Regel Festigkeitswerte vergleichbar etwa mit Klasse 8.8, dafür bieten sie einen höheren Korrosionsschutz.
Wofür werden Innensechskant-Zylinderschrauben verwendet?
Diese Schrauben kommen überall dort zum Einsatz, wo zuverlässige und platzsparende Verschraubungen benötigt werden. Hauptanwendungsfelder sind der Maschinenbau, die Fahrzeugtechnik sowie der Anlagen- und Apparatebau, wo viele Schraubverbindungen auf engem Raum unter hoher Belastung realisiert werden. Auch in der Elektrotechnik (z.B. in Schaltschränken oder Geräten) und sogar im Möbelbau werden Innensechskant-Schrauben gern verwendet. Überall profitieren Konstrukteure von ihrem bündigen Kopf, der hohen Festigkeit und der leichten Montierbarkeit. Ob schwere Stahlkonstruktion oder filigranes Gerät – Innensechskant-Schrauben sind dank ihrer Vielseitigkeit in fast jeder Branche zu finden.
Kann man Innensechskant-Schrauben im Außenbereich verwenden?
Ja, allerdings sollte man im Außenbereich auf die richtige Ausführung achten. Normale blanke oder verzinkte Stahlschrauben neigen zum Rosten, besonders weil sich Wasser im Innensechskant sammeln kann. Für Anwendungen im Freien wählt man daher am besten Edelstahlschrauben (z.B. A4-Qualität für hohe Korrosionsbeständigkeit) oder Stahlschrauben mit einer speziellen Oberflächenbeschichtung (etwa feuerverzinkt, geomet-beschichtet etc.), die vor Rost schützen. So stellen Sie sicher, dass die Verschraubung der Witterung standhält und sich auch nach Jahren noch lösen lässt.