Sicherungsringe
Sicherungsringe sind kleine, aber unverzichtbare Befestigungselemente, die für die axiale Sicherung von Bauteilen eingesetzt werden. Sie verhindern das Verschieben von Komponenten auf einer Welle oder in einer Bohrung und sorgen so für einen zuverlässigen Halt. In vielen Bereichen des Maschinenbaus und der Industrie sind Sicherungsringe heute Standard – man spricht oft vom Seegerring, da der Hersteller Seeger diese Ringe populär gemacht hat. Ohne diese einfachen Sprengringe wären moderne Maschinen, Fahrzeuge und Geräte kaum denkbar, vor allem in der Automobilbranche und im Energiesektor.
Spezifikationen
Ein Sicherungsring (auch Seegerring oder Sprengring genannt) ist ein ringförmiges Metallelement, das in eine umlaufende Nut eingesetzt wird, um ein Bauteil axial zu fixieren. Der Ring besteht meist aus federndem Stahl und wird so dimensioniert, dass er leicht elastisch über den Schacht oder in die Bohrung passt und dann in die Nut schnellt. Sobald er in der Nut sitzt, blockiert er axial die Bewegung von beispielsweise Zahnrädern, Lagern oder Achsenenden und hält diese zuverlässig an Ort und Stelle.
Es gibt verschiedene Arten von Sicherungsringen für unterschiedliche Einsatzzwecke. Am geläufigsten sind Außen-Sicherungsringe für Wellen (entsprechend DIN 471) und Innen-Sicherungsringe für Bohrungen (DIN 472). Erstere greift von außen in eine Nut auf einer Welle, während letztere von innen in eine Nut innerhalb einer Bohrung eingesetzt wird. Daneben existieren sogenannte E-Ringe nach DIN 6799 – C-förmige Sicherungsringe, die radial auf einen Zapfen gedrückt werden können, ohne dass man über das Ende schieben muss. In allen Fällen bestehen die Ringe aus einem federnden Material, typischerweise gehärtetem Federstahl, das nach dem Aufweiten wieder in die ursprüngliche Form zurückspringt. Für spezielle Anforderungen werden auch rostfreie Edelstahl-Sicherungsringe sowie Ausführungen aus Bronze, Aluminium oder sogar Kunststoff angeboten. Die Abmessungen richten sich nach internationalen Normen, sodass für nahezu jeden Wellendurchmesser oder Bohrungsdurchmesser ein passender Sicherungsring verfügbar ist.
Vorteile
Sicherungsringe bieten gegenüber traditionellen Befestigungsmethoden mehrere praktische Vorteile. Die Montage ist einfach und schnell – ein geeigneter Ring wird lediglich in eine Nut eingesetzt, ohne dass aufwändiges Verschrauben erforderlich ist. Dies macht Sicherungsringe äußerst kosteneffizient, denn es genügt eine Nut anstatt eines Gewindes oder aufwändiger Bohrungen. Im Vergleich zu mehrteiligen Verbindungen (wie Schraube mit Mutter und Splint durch eine Bohrung) spart man Material, Bearbeitungszeit und Bauraum. Sicherungsringe kommen zudem ohne zusätzliche Teile wie Kontermuttern oder Unterlegscheiben aus und können sich nicht von selbst lösen – Nachziehen entfällt also.
Trotz ihrer einfachen Konstruktion gewährleisten Sicherungsringe einen sicheren Halt auch unter Belastung. Sie vertragen starke Vibrationen und Temperaturen, ohne an Funktion einzubüßen. Hochwertige Ringe können je nach Größe enorme Kräfte aufnehmen; so werden sie sogar in sicherheitskritischen Anwendungen wie Fahrzeuggetrieben und Bremsen eingesetzt. Ein weiterer Vorteil ist ihre platzsparende Bauweise – im Gegensatz zu sperrigen Schraubverbindungen lassen sich Sicherungsringe auch in engen Bauräumen verwenden. All diese Eigenschaften machen sie für Konstrukteure und Instandhalter zu einer attraktiven Lösung, um Bauteile zuverlässig, schnell und günstig zu sichern.
Anwendungen und Nutzungstipps
Sicherungsringe sind in nahezu allen Branchen und technischen Bereichen zu finden. In der Automobilindustrie werden sie z.B. in Getrieben, Achsen und Bremsanlagen verwendet, um Zahnräder, Lager oder Radnaben auf ihrer Welle zu halten. Im Maschinen- und Anlagenbau dienen sie dazu, verschiedenste Komponenten – von kleinen Buchsen bis zu großen Wellenlagern – axial zu fixieren. Beispielsweise lassen sich Wälzlager (Gleit- oder Kugellager) durch passende Sicherungsringe einfach und zuverlässig in Position halten. Auch in Elektrowerkzeugen und Haushaltsgeräten begegnet man Sicherungsringen, etwa um rotierende Teile zu befestigen, ohne dass eine Schraubverbindung nötig wäre. Vom schweren Baumaschinensektor bis zur Feinmechanik sind Sicherungsringe aufgrund ihrer Vielseitigkeit und Verlässlichkeit nicht mehr wegzudenken.
Für die Montage von Sicherungsringen sind nur wenige einfache Schritte zu beachten. Verwenden Sie am besten eine spezielle Sicherungsringzange (auch Sprengringzange genannt), die in die kleinen Ösen des Rings greift. Damit lässt sich der Ring kontrolliert aufweiten (bei Außenringen) oder zusammendrücken (bei Innenringen). Führen Sie den Ring in die vorgesehene Nut und lassen Sie ihn vorsichtig einschnappen – er muss vollständig in der Nut sitzen, um sicheren Halt zu gewährleisten. Bei der Demontage geht man umgekehrt vor: Mit der Zange den Ring weiten bzw. ziehen und aus der Nut heben. Achten Sie darauf, den richtigen Ringdurchmesser für Ihre Welle oder Bohrung zu wählen und überprüfen Sie vor Einbau, dass Nutbreite und -durchmesser zur Ringnorm passen. Aus Sicherheitsgründen ist es ratsam, eine Schutzbrille zu tragen, da ein Ring beim Ein- oder Ausbau unter Spannung steht und wegspringen kann. Bei richtiger Anwendung sind Sicherungsringe jedoch unkompliziert und schnell zu handhaben – ein Grund, warum sie auch in der Serienmontage vielfach manuell oder automatisiert eingesetzt werden.
Kontakt Fabory
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FAQ Sicherungsringe
Was ist ein Sicherungsring?
Ein Sicherungsring ist ein metallener Ring, der zur Sicherung von Bauteilen auf Wellen oder in Bohrungen dient. Er wird in eine umlaufende Nut eingesetzt und verhindert, dass sich z.B. Räder, Lager oder andere Komponenten axial verschieben. Im Alltag spricht man auch von Seegerringen oder Sprengringen – gemeint ist stets der federnde Ring, der Bauteile durch einfaches Einschnappen zuverlässig fixiert.
Wie montiert man einen Sicherungsring?
Dafür verwendet man am besten eine spezielle Sicherungsring-Zange. Der Ring wird mit der Zange erfasst und so weit geöffnet (bei Außenringen) bzw. zusammengedrückt (bei Innenringen), dass er über das Ende der Welle oder in die Bohrung passt. Anschließend lässt man ihn in die Nut einschnappen, wo er sich wieder entspannt und festsetzt. Wichtig ist, dass der Ring korrekt in der Nut sitzt und vollständig in diese eingerastet ist. Zum Entfernen geht man umgekehrt vor, wiederum mit einer Zange, und lässt den Ring langsam aus der Nut herausgleiten.
Welche Arten von Sicherungsringen gibt es?
Man unterscheidet hauptsächlich Außensicherungsringe für Wellen und Innensicherungsringe für Bohrungen. Außenringe greifen von außen auf einer Welle in eine Nut ein und halten z.B. ein aufgeschobenes Bauteil fest. Innenringe hingegen sitzen innerhalb einer Bohrung in der Nut und sichern dort eingesetzte Komponenten (wie Buchsen oder Lager) gegen Herausfallen. Neben diesen Standardformen gibt es noch E-Ringe (Sicherungsscheiben nach DIN 6799), welche C-förmig sind und von der Seite auf einen Schaft gedrückt werden. Jede Bauart hat spezifische Vorteile, doch allen gemeinsam ist das Funktionsprinzip des elastischen Einrastens in eine Nut.
Gibt es Sicherungsringe aus Edelstahl?
Ja, viele Sicherungsringe sind neben der regulären Ausführung aus Federstahl auch in rostfreien Edelstahl-Varianten erhältlich. Edelstahl-Sicherungsringe bieten einen hohen Korrosionsschutz und eignen sich ideal für den Einsatz im Außenbereich oder in feuchter Umgebung. Fabory bietet z.B. Sicherungsringe in A2- oder A4-Edelstahl an, sodass Sie auch bei besonderen Anforderungen (Lebensmittelindustrie, Marinebereich etc.) nicht auf die Vorteile von Sicherungsringen verzichten müssen. Selbst Spezialmaterialien wie Bronze oder Kunststoff stehen für bestimmte Anwendungen zur Verfügung, falls erforderlich.
Warum einen Sicherungsring statt Schraube oder Splint verwenden?
Sicherungsringe können oft die gleiche Haltefunktion erfüllen wie eine Kombination aus Schraube, Mutter, Splint und Unterlegscheibe – jedoch wesentlich einfacher und platzsparender. Ein einzelner Ring in einer Nut ersetzt mehrteilige Befestigungen und erfordert keine Gewindebohrung oder regelmäßiges Nachziehen. Dadurch sparen Sie Zeit bei der Montage und verringern das Gewicht und den Bauraum der Konstruktion. Zudem ist die Gefahr des Losrüttelns geringer, da ein korrekt eingebauter Sicherungsring sich nicht von selbst lösen kann. Für Entwickler und Instandhalter bedeutet dies eine zuverlässige und wirtschaftliche Befestigungslösung mit minimalem Aufwand.